"Ein Schritt nach vorn": Humboldt Broncos bestreiten erstes Pflichtspiel nach Busunglück
"Ein Schritt nach vorn": Humboldt Broncos bestreiten erstes Pflichtspiel nach Busunglück
Humboldt (SID) - Fast genau fünf Monate nach dem folgenschweren Busunglück der Humboldt Broncos hat das kanadische Junioren-Eishockey-Team sein erstes Pflichtspiel bestritten. Nach einer sehr emotionalen Zeremonie in der heimischen Elgar Petersen Arena verlor die neue Mannschaft der Broncos gegen die Nipawin Hawks 1:2. "Der erste Wechsel war heftig, mit sehr vielen Gefühlen", sagte Brayden Camrud bei TSN.
Camrud und Derek Patter sind die einzigen noch aktiven Spieler im neu formierten Team, die das Busunglück überlebt haben. Am 6. April war der Bus des Teams aus der Saskatchewan Junior Hockey League (SJHL) auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Nipawin von einem LKW gerammt worden. 16 Insassen kamen beim Unfall ums Leben, 13 weitere Personen wurden teils schwer verletzt und kämpfen mit den Folgen.
Bei der feierlichen Andacht vor dem Face-off waren auch einige Überlebende auf dem Eis, unter anderem Torwart Jacob Wassermann, der im Rollstuhl sitzt. Nach dem Spiel wurden 29 Banner im Gedenken an die Toten enthüllt. Die Nummern der verstorbenen Spieler werden nicht mehr vergeben. Hinter dem Haupteingang der Halle ist ein großes Kreuz angebracht, an der Gedenkstätte sind die Namen der Opfer aufgelistet. Ein überdimensionaler Eishockeyschläger steht daneben.
"Wir werden die Tragödie vom 6. April niemals vergessen, aber ich hoffe, dass das heutige Spiel uns helfen wird, einen weiteren Schritt nach vorn zu machen", sagte der neue Trainer Nathan Oystrick. Sein Vorgänger Darcy Haugan war bei dem Unfall ums Leben gekommen.
Bei einer Spendenkampagne zugunsten der Opfer und Hinterbliebenen des Busunglücks kamen mehr als 15 Millionen Dollar (13 Millionen Euro) zusammen. Das Team bestand aus Spielern im Alter zwischen 16 und 21 Jahren.