Eishockey: DEL-Klubs fordern Umdenken der Politik
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Berlin (SID) - Gut zwei Monate vor dem geplanten Start der Deutschen Eishockey Liga (DEL) drängen die Klubs immer mehr auf ein Einsehen der Politik und auf die Rückkehr der Fans. Vor allem die bayerischen Vereine leiden unter den strengen Corona-Auflagen.
"Ich habe Herrn Söder einen Brief geschrieben und warte auf seine Antwort. Wir sind keine Sportart, die man so einfach aus- und anknipsen kann", sagte Geschäftsführer Wolfgang Gastner von den Nürnberg Ice Tigers dem SID. Am 13. November soll der Spielbetrieb in der DEL starten.
Für Gastner ist der Fall klar. "Wenn wir keine Zuschauer haben, benötigen wir dringend weitere finanzielle Hilfen, sonst wäre bei uns im Januar oder Februar eventuell Schluss." Die Ice Tigers stellen derzeit einen Antrag auf Mittel aus dem Konjunkturpaket des Bundes, die pro Klub bei 800.000 Euro gedeckelt sind. Diese Summe reicht bei einem Ligastart ohne Zuschauer aber nicht aus.
"Wir benötigen für eine solchen Fall weitere Finanzhilfen. Hier ist auch der Freistaat gefordert. Wir zahlten schon eine Menge Steuern und wollen auch in der Zukunft eine Menge Steuern zahlen", sagte Gastner. Laut Verordnung des bayerischen Innenministeriums ist Sport weiterhin nur unter großen Einschränkungen möglich, Zuschauer sind nicht zugelassen.
"Wir wollen auf jeden Fall am 13. November starten und werden von der Politik immer wieder an die lokalen Gesundheitsbehörden verwiesen. Mit denen sind wir im steten Austausch", sagte Gastner, dessen Klub mehrere Konzepte für die Rückkehr der Fans erstellt hat.
Ähnlich sieht es bei den Eisbären in Berlin aus. "Wir arbeiten an Konzepten, sprechen mit den Behörden", sagte Geschäftsführer Peter John Lee dem SID. Dass einige Klubs Einnahmen durch Zuschauer hätten und andere nicht, wäre ein No-Go. "Wir brauchen dringend eine einheitliche Lösung, mit der alle 14 Klubs der DEL leben können", meinte Lee.