Ermittlungen gegen Reindl: Staatsanwaltschaft fordert Untersuchungsergebnisse an

Der Deutsche Eishockey-Bund kann nicht wie geplant das Ergebnis der Untersuchung zu den Vorwürfen gegen seinen Präsidenten Franz Reindl vorstellen.
Köln (SID) - Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) kann nicht wie geplant am kommenden Mittwoch das Ergebnis der Untersuchung zu den Vorwürfen gegen seinen Präsidenten Franz Reindl seinen Mitgliedern vorstellen. Die Staatsanwalt München hat das Gutachten der Kölner Kanzlei Verte angefordert.
Der Verband kündigte "vollumfängliche Kooperation" an. "Dementsprechend werden wir der Bitte der Staatsanwaltschaft nachkommen und dieser den Abschlussbericht der unabhängigen Untersuchung übermitteln", schrieb DEB-Generalsekretär Claus Gröbner in einem Brief an die Mitglieder, der dem SID vorliegt.
Es geht um die Frage, ob Reindl als ehrenamtlicher Verbandspräsident und bezahlter Geschäftsführer einer DEB-Tochter in einen Interessenskonflikt geraten sein könnte. Diese Tochter soll zeitweise Gelder des Schweizer Vermarkters Infront erhalten haben, mit dem Reindl als Präsident Verträge mit dem DEB verhandelte.
Reindl bestreitet, dass dem Verband daraus Nachteile entstanden seien. Der DEB beauftragte die Kölner Kanzlei, den Sachverhalt zu untersuchen, das Ergebnis liegt nun vor.
Inzwischen hatte aber Hendrik Ansink, Präsident des hessischen Eishockey-Landesverbandes, Anzeige gegen Reindl erstattet. Die Staatsanwaltschaft München nahm die Ermittlungen auf. Die Anzeige sei dem DEB "bisher inhaltlich noch nicht bekannt", schrieb Gröbner.
Reindl, der 2014 den fast bankrotten Verband übernahm und wieder auf solide Füße stellte, die Profiliga DEL zurück in den Verband holte und ein langfristiges sportliches Konzept aufstellte, hatte angedeutet, bei der Jahreshauptversammlung im Mai nicht mehr zur Wahl antreten zu wollen. Offiziell bestätigt hat er es aber noch nicht.