Fragen und Antworten zur Deutschen Eishockey Liga (DEL)

Fragen und Antworten zur Deutschen Eishockey Liga (DEL)
Köln (SID) -
Wie geht die DEL in ihre Jubiläumssaison?
Mit viel Rückenwind durch das sensationelle Olympia-Silber. Schon zum Ende der vergangenen Spielzeit waren die Arenen voll, im Sommer stieg der Dauerkartenverkauf, neue Sponsoren stiegen ein. Und zehn bis 15 Prozent mehr Kinder meldeten sich in den Klubs zum Eishockey an.
Spielen die Helden von Pyeongchang die Hauptrolle?
Ja. Spieler wie der Nürnberger Torjäger Patrick Reimer, Olympia-Kapitän Marcel Goc in Mannheim, der Münchner Torhüter Danny aus den Birken oder der Kölner Verteidiger Moritz Müller stehen auch in der DEL im Fokus. Allerdings hat die Liga ihren wohl besten Spieler verloren: Dominik Kahun. Der Münchner versucht sich wie seine Olympia-Kollegen Brooks Macek (München) und Yasin Ehliz (Nürnberg) in der NHL.
Wer ist Favorit?
Natürlich München. "Wenn man dreimal in Folge Meister wird, ist das keine Frage", sagt der Mannheimer Matthias Plachta. Red Bull steckt allerdings im Umbruch. Nicht nur Kahun und Macek gingen, auch DEL-Topscorer Keith Aucoin und Play-off-MVP Jon Matsumoto. Die Chance für die Mannheimer Adler? "Wir wollen von Anfang an vorne mitspielen", sagt Plachta und setzt auf den "neuen Wind", den Trainer Pavel Gross "reingebracht" hat. Auch Vizemeister Eisbären Berlin rechnet sich Chancen im Kampf um die 99. deutsche Meisterschaft aus.
Welche Höhepunkte gibt es in der Jubiläumssaison?
NHL-Altmeister Edmonton Oilers mit dem deutschen Star Leon Draisaitl stattet den Kölner Haien am 3. Oktober einen Besuch ab. Am 12. Januar 2019 verwandelt sich das Fußballstadion des Bundesliga-Absteigers 1. FC Köln in eine Eishockeyarena. Die Haie und ihr Erzrivale Düsseldorfer EG treffen im vierten Winter Game unter freiem Himmel aufeinander.
Wie wird gespielt?
In einer Doppelrunde mit insgesamt 52 Spieltagen werden die Play-off-Teilnehmer ermittelt. In der maximal fünfminütigen Verlängerung wird mit Drei gegen Drei gespielt. Die ersten Sechs stehen im Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn ermitteln im Modus "best of three" die letzten beiden Viertelfinalisten. Danach geht es im Modus "best of seven" bis zum Titelgewinn - vier Siege sind notwendig, um eine Runde weiterzukommen und am Ende Meister zu werden.
Was ist neu?
Statt mit drei geht die DEL mit sieben Profi-Schiedsrichtern in die neue Saison. Dabei wurden auch zwei Referees aus dem Ausland verpflichtet: der Amerikaner Andrew Howard und der Finne Aleksi Rantala, der das Olympiafinale von Pyeongchang pfiff. Neu ist auch, dass jeder Klub in jedem Spiel einen U23-Spieler aufstellen muss, wenn er mit dem Maximalaufgebot antritt. Im Penaltyschießen beginnt jetzt immer die Heimmannschaft. Bei einem Penalty im Spiel muss nicht mehr der Gefoulte selbst antreten.
Wie begann die DEL?
Am 15. September 1994 begründete die DEL eine neue Ära im deutschen Eishockey. Die eigenständige Profiliga löste die wirtschaftlich kollabierende Bundesliga ab. Aus eingetragenen Vereinen wurden Kapitalgesellschaften. Nach Dauerstreit mit dem Verband und Konkursen mehrerer Klubs etablierte sich die Liga sportlich und konsolidierte sich wirtschaftlich. Von den 18 Gründungsmitglieder 1994/95 gehen acht auch in die Jubiläumssaison. Sechs von ihnen gehörten durchgängig der DEL an.
Was kostet DEL-Eishockey?
Der Großteil der 14 Klubs hat mehr investiert als im Vorjahr. Hinter dem Krösus München mit einem geschätzten Gesamtetat von 13,5 Millionen Mark planen sechs weitere Klubs achtstellig: Mannheim (13,0), Köln (11,5), Berlin (11,5), Nürnberg (11,0), Düsseldorf (10,5) und Ingolstadt (10,1). Das kleinste Budget hat Bremerhaven (4,6). Die billigsten Tickets gibt es in Wolfsburg (vier Euro Stehplatz Kinder), die teuersten in Nürnberg (55 Euro Haupttribüne). (Quelle: Eishockey News)
Wer überträgt die Spiele?
Wie in der Vorsaison wird jedes DEL-Spiel live übertragen. Die Deutsche Telekom zahlt dafür pro Saison rund 3,5 Millionen Euro. Die Spiele sind in HD als Livestream über TV, PC, Tablet oder Smartphone zu sehen - für Telekom-Kunden kostenlos, für alle anderen gegen monatliche Gebühren. Sport1 zeigt mindestens 40 Spiele im Free-TV.