SID-Kalenderblatt am 16. Januar: Geburtstag von Frank Zamboni - der Vater der Eismaschine
Ein für den Eissport bahnbrechendes Datum ist der 16. Januar 1901. An dem Tag kommt Frank Joseph Zamboni jr. in Eureka im Bundesstaat Utah zur Welt.
München (SID) - Im Jahr 1901 bekommt Wilhelm Conrad Röntgen den Nobelpreis für Physik. In Norwegen wird das Frauenwahlrecht bei Kommunalwahlen eingeführt, und auf der Südhalbkugel der Erde schließen sich sechs unabhängige Gebiete zum "Bundesstaat Australien" zusammen.
Ein weltgeschichtlich nicht annähernd so bedeutsames, aber für den Eissport bahnbrechendes Datum ist der 16. Januar 1901. An dem Tag kommt Frank Joseph Zamboni jr. in Eureka im US-Bundesstaat Utah zur Welt. Seine Eltern sind italienische Immigranten, die sich auf der Suche nach der schönen neuen Welt auf den langen Weg über den Atlantik gemacht haben.
1902 kauft der Vater eine Farm in Lava Hot Springs/Idaho, wo Frank und seine Brüder George und Lawrence eine unbeschwerte Kindheit verbringen. 1922 eröffnen Frank und Lawrence ein Elektrogeschäft und verlegen sich fünf Jahre später auf die Produktion von Eisblöcken zur Kühlung von Lebensmitteln.
Die Eisblöcke gehen gut - bis die Erfindung des Kühlschranks die Firma fast in den Ruin treibt. Eine andere Idee muss her, und so öffnet im Winter 1940 der "Iceland Rink" in Paramount seine Tore. Es ist die erste Eisbahn in Kalifornien, gegründet von den drei Zamboni-Brüdern und ihrem Cousin Pete.
Von Anfang an beschäftigt sich Frank Zamboni mit der Idee der Eisaufbereitung. Die ist zu Beginn noch sehr mühsam. Ein großer Eiskratzer wird ähnlich einem Pflug von einem Traktor gezogen. Drei bis vier Helfer, die sogenannten "Icemen", gehen hinter dem Traktor her, entfernen das abgekratzte Eis und besprühen die Fläche mit frischem Wasser. Die Aufbereitung dauert bis zu 90 Minuten.
Viel zu lange, sagt Frank Zamboni, und beginnt zu tüfteln. 1949 ist es endlich so weit: Das motorisierte "Modell A Zamboni Eisaufbereiter" geht in Betrieb und wird 1953 mit der Patentnummer 93.478 geadelt. Die quadratische, motorbetriebene Maschine auf vier Rädern säubert, "schluckt" das abgekratzte Eis und zieht einen feinen Wasserfilm über die Fläche - der Prozess dauert plus-minus 15 Minuten.
Als erstes NHL-Team ordern die Boston Bruins 1954 das Modell A, das sechs Jahre später in Squaw Valley erstmals bei Olympischen Winterspielen eingesetzt wird. Die 10.000. Zamboni geht im April 2012 an die Montreal Canadiens. Der Siegeszug der Maschine, bis heute als "Zamboni" bekannt, ist nicht mehr aufzuhalten.
Ihr Erfinder, der im Juli 1988 an einem Herzinfarkt stirbt, hat den Eissport revolutioniert, davon zeugen nicht zuletzt die vielen Ehrungen, die ihm zu Lebzeiten und posthum zuteil wurden. Zamboni hat seinen Platz in den Ruhmeshallen von Eishockey, Eiskunstlauf und Eisschnelllauf, in Paramount ist eine Schule nach ihm benannt.
Den "Iceland Rink" gibt es noch, heute heißt er "Paramount Iceland". Nur wenige Blocks entfernt werden in der Zamboni-Fabrik unter der Leitung von Söhnen und Enkeln Zambonis weiter Eismaschinen produziert - und die Anwohner haben sich längst daran gewöhnt, dass die klobigen Vehikel zu Testzwecken gemächlich ihre Bahnen durch die Straßen von Paramount ziehen.