24 Stunden von Le Mans: Lotterer droht das Aus, nächstes Drama für Toyota

24 Stunden von Le Mans: Lotterer droht das Aus, nächstes Drama für Toyota
Le Mans (SID) - André Lotterer ist beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans in Führung liegend stehengeblieben und muss um seinen vierten Triumph bangen. Gute dreieinhalb Stunden vor Schluss musste der 35-Jährige aus Duisburg seinen Porsche zunächst auf der Strecke abstellen. Noch wird versucht, den Wagen wieder in Gang zu bringen. "Ich habe keinen Öldruck", funkte Lotterer an die Box.
Zunächst wurde Lotterer ganz langsam, kam mit seinem Boliden anschließend zum Stehen und stieg aus. Nach Untersuchungen am Auto setzte er sich erneut ans Steuer und wurde von den Marshalls aus der Gefahrenzone geschoben. Noch ist unklar, ob das Team, zu dem auch Neel Jani (Schweiz) und Nick Tandy (Großbritannien) gehören, weiterfahren kann. Für Rekordsieger Porsche geht es um den dritten Triumph in Serie bei dem Traditionsrennen.
Für Toyota setzte es indes das zweite Le-Mans-Drama in Folge. 2016 war das Topauto der Japaner in der letzten Runde in Führung liegend ausgeschieden, auch bei der 85. Auflage hatte Toyota nun lange die besten Chancen auf den Sieg und eine Doppelführung inne.
Doch zunächst musste das Auto der Zweitplatzierten Sebastien Buemi (Schweiz), Anthony Davidson (Großbritannien) und Kazuki Nakajima (Japan) nach einem Defekt am Elektromotor ausgiebig repariert werden. Erst nach anderthalb Stunden ging das Team wieder auf die Strecke und hat in der Schlussphase 27 Runden Rückstand auf die Führenden.
Um kurz nach Mitternacht verloren dann die Pole-Setter Stephane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi (Frankreich/Großbritannien/Japan) plötzlich an Leistung und mussten die Garage ansteuern. Wenig später schied auch der dritte Toyota in der leistungsstärksten Klasse LMP1 infolge eines Unfalls aus. Bei Porsche hatte das Team um Timo Bernhard (Homburg) mit den Neuseeländern Brendon Hartley und Earl Bamber frühzeitig jede Siegchance eingebüßt. Der 919 Hybrid musste rund eine Stunde lang wegen Motorproblemen repariert werden und kämpfte sich in der Folge zurück in die Top fünf.
Lotterer und Co. haben derzeit nur noch acht Runden Vorsprung auf das nächste Auto, einen Oreca 07 aus der schwächeren LMP2-Klasse. Lotterer hatte Le Mans in den Jahren 2011, 2012 und 2014 jeweils für Audi gewonnen. Porsche gewann die Rennen 2015 und 2016, vor zwei Jahren saß Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) im Siegerauto.