Formel-1-Eigner: Gescheiterte Verhandlungen in Deutschland "frustrierend"

Formel-1-Eigner: Gescheiterte Verhandlungen in Deutschland "frustrierend"
Spielberg bei Knittelfeld (SID) - Die Eigner der Formel 1 haben die gescheiterten Verhandlungen um einen deutschen Grand Prix 2019 mit der fehlenden öffentlichen Hilfe für die Rennstrecken begründet. "Es ist frustrierend zu sehen, dass wir für ein Land mit einer so großen Rennsport-Tradition keine Lösung gefunden haben und dass offenbar niemand bereit ist, die Rennstrecken zu unterstützen und ihnen das finanzielle Risiko abzunehmen", sagte Formel-1-Marketingchef Sean Bratches bei Auto Bild Motorsport.
Am Mittwoch hatten der Kurs in Hockenheim und auch der Nürburgring bestätigt, dass sie 2019 nicht Teil des Kalenders sein werden. "Leider konnten wir uns mit keiner Rennstrecke einigen", sagte nun auch Bratches. Wie schon die deutschen Streckenbetreiber betonte Bratches, dass man "für die nächsten Jahre natürlich weiterhin an einer Lösung" arbeite. Nötig sei dazu vor allem "Flexibilität" der Rennstrecken, sagte Bratches, ohne dies näher auszuführen.
Wie unter dem langjährigen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone müssen die Betreiber auch unter dem US-Unternehmen Liberty Media Antrittsgagen in Millionenhöhe zahlen, um einen Grand Prix ausrichten zu dürfen. Hockenheim und der Nürburgring stellten bereits mehrfach klar, dass sie nicht mehr bereit sind, dieses finanzielle Risiko allein zu tragen. Auf Unterstützung durch die öffentliche Hand oder Hilfe aus der Wirtschaft in großem Maße konnten beide Strecken bislang nicht bauen.
Der Hockenheimring trug den Großen Preis von Deutschland zuletzt bereits nur in jedem zweiten Jahr aus, der Nürburgring hatte sich aufgrund der hohen Kosten schon 2015 und 2017 zurückgezogen. Mit dem anstehenden Rennen in Hockenheim am 22. Juli läuft auch der Vertrag der Kurpfälzer aus. Eine baldige Rückkehr der Königsklasse nach Deutschland ist unter den aktuellen Voraussetzungen unwahrscheinlich.