Formel E startet vierte Saison: Mit Audi in die Zukunft

Formel E startet vierte Saison: Mit Audi in die Zukunft
Hongkong (SID) - Der Saisonstart der Formel E am Wochenende in Hongkong markiert den Beginn einer neuen Ära der Elektro-Rennserie. Audi bringt als erster deutscher Hersteller ein eigenes Werksteam an den Start - und schon jetzt steht fest, dass in den kommenden beiden Jahren BMW, Mercedes und Porsche nachziehen werden. Die wachsende Bedeutung der Elektromobilität beschert der 2014 gegründeten Formel E enormen Zulauf.
"Als es losging, haben die meisten Hersteller die Formel E nicht so richtig ernst genommen", sagte Audi-Pilot Daniel Abt im Gespräch mit motorsport-magazin.com: "Und jetzt sind sie alle da und wollen mitspielen. In sehr kurzer Zeit hat sich unfassbar viel getan."
Schließlich sind auch Renault, Citroen (mit DS) und Jaguar schon dabei. Audi wirkte bisher bereits beim Abt-Team mit, entschied sich nun aber für ein echtes Werksengagement. "Das ist sehr positiv", sagte Abt, "der Wettbewerb hat immer weiter angezogen und für ein privates Team sind die Ressourcen begrenzt."
Fast automatisch sind die Ingolstädter damit Titelfavorit, schon in der vergangenen Saison krönte sich Abts Teamkollege Lucas di Grassi (Brasilien) zum Champion. Die Teams in der Formel E fahren mit Einheits-Chassis, die Entwicklung des Antriebsstrangs mit Motor, Getriebe und Teilen des Fahrwerks obliegt aber den Teams.
Die maximale Rennleistung der Boliden steigt in der Saison 2017/18 noch einmal um 10 kW auf 180 kW (245 PS). Die Autos beschleunigen von 0 auf 100 km/h in rund 2,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 225 km/h begrenzt. Auf den engen, eigens für die Formel E errichteten Stadtkursen sind höhere Endgeschwindigkeiten kaum möglich.
Die Läufe in Hongkong am Samstag und Sonntag (jeweils 7.45 Uhr MEZ/Eurosport) bilden den Startschuss zu einer Saison mit 14 Rennen in 11 Großstädten. Der Berlin ePrix findet am 19. Mai 2018 auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt.
Mit Blick auf die Formel 1 sehen sich die Elektro-Renner indes eher als Alternative. "Du kannst nicht einfach eine Rennserie aus dem Boden stampfen, die schnell das Level der Formel 1 erreicht", sagte Abt: "Aber ich glaube, dass sich die Formel E als zweitgrößte Serie etablieren wird - nur mit einem anderen Ansatz als die Formel 1."