Fragen und Antworten zum Großen Preis von Singapur
Fragen und Antworten zum Großen Preis von Singapur
Singapur (SID) - Was steht an?
Der Große Preis von Singapur (Sonntag, 14.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) leitet die entscheidende Phase der Formel-1-Saison ein. Der PS-Zirkus hat Europa für den Rest des Jahres den Rücken gekehrt und gastiert nun für jeweils drei Rennen in Ostasien und Amerika, ehe spätestens beim Finale Ende November in Abu Dhabi der Nachfolger des zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg ermittelt wird. Der Zweikampf zwischen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton (238 Punkte) und Ferrari-Star Sebastian Vettel (235) spitzt sich immer mehr zu. Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (197) besitzt vor dem 14. Saisonrennen nur noch Außenseiterchancen.
Wer gewinnt?
Trotz des Heim-Debakels von Monza sind Vettel und Ferrari favorisiert. Die Italiener haben in diesem Jahr das beste Paket für enge und verwinkelte Stecken, der Stadtkurs von Singapur gehört zweifellos dazu. Weltmeister-Rennstall Mercedes wähnt sich selbst noch hinter Red Bull nur als dritte Kraft in der Löwenstadt, wenngleich Hamilton mit dem Rückenwind von zwei Siegen in Folge sowie der Eroberung der WM-Führung nach Asien fliegt. Mit dem Engländer ist immer zu rechnen, egal auf welcher Strecke.
Was ist von den anderen Deutschen zu erwarten?
Nico Hülkenberg könnte am Sonntag einen Formel-1-Rekord aufstellen, auf den er wohl gern verzichten würde. Der Renault-Pilot aus Emmerich hat bereits 128 Rennen absolviert, ohne auch nur einmal das Podium zu erklimmen. Den Rekord in dieser Kategorie teilt er sich noch mit dem Gräfelfinger Adrian Sutil, der zwischen 2007 und 2014 in ebenso vielen Rennen nicht unter die Top drei kam. In Singapur dürfte Hülkenberg alleiniger Rekordhalter werden. Der 30-Jährige gilt zwar als Top-Fahrer, sein Renault ist unter normalen Verhältnissen aber kein Auto für einen der vorderen Plätze. Pascal Wehrlein hingegen fährt um seine Zukunft in der Königsklasse. Sein Aus bei Sauber scheint besiegelt, ein Ersatzteam hat der Worndorfer noch nicht gefunden. In den restlichen Rennen muss er versuchen, sich in einem unterlegenen Boliden so gut wie möglich zu präsentieren.
Was ist noch zu beachten?
Singapur ist in vielerlei Hinsicht ein spezieller Grand Prix. Zum einen ist es das einzige echte Nachtrennen im Formel-1-Kalender. Der Start in Singapur ist um 20 Uhr Ortszeit, so spät geht es nirgendwo anders los. Um auf den Punkt fit zu sein, bleiben die Fahrer trotz der Zeitverschiebung von sechs Stunden im Europa-Rhythmus, sie gehen erst weit in der Nacht ins Bett und schlafen bis in den Mittag hinein. Zum anderen macht das tropische Klima mit oft mehr als 30 Grad Lufttemperatur und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit den Piloten zu schaffen. Dazu ist Singapur mit 23 Kurven die kurvenreichste Strecke des Jahres. Durch die Anstrengung, die durch das neue Reglement in diesem Jahr noch größer sein wird, verlieren die Fahrer allein am Rennsonntag etwa drei Kilogramm Flüssigkeit.