Medien: Marchionne wird als Chef bei Ferrari und Fiat Chrysler abgelöst

Früherer Ferrari-Chef Marchionne gestorben
Turin (SID) - Der Schweizer Louis Carey Camilleri, bislang Aufsichtsratsboss des Tabakkonzerns Philip Morris International, tritt bei Ferrari die Nachfolge des Italo-Kanadiers Sergio Marchionne an.
Der Automobilkonzern Fiat Chrysler teilte am Samstagabend "mit tiefem Kummer" mit, dass sich der Gesundheitszustand des Italo-Kanadiers Marchionne "infolge einer Operation in der vergangenen Woche unerwartet und drastisch verschlechtert" habe. Marchionne könne seine Arbeit nicht fortführen.
"Zuerst wollen wir Sergio Marchionne und seiner Familie unsere Verbundenheit ausdrücken und seinen außerordentlichen Beitrag hervorheben, den er auf menschlicher und beruflicher Ebene für das Unternehmen geleistet hat", hieß es in dem Statement weiter. Die Scuderia Ferrari kommentierte die Nachricht "mit tiefer Traurigkeit".
Marchionne war auch Konzernchef von Fiat Chrysler (FCA). Diesen Posten übernimmt ab sofort Mike Manley. Der 54-jährige Brite war bislang Boss der Marke Jeep, die zu FCA gehört.
Eigentlich hatte Marchionne erst 2019 die FCA-Führung aufgeben wollen. Als Ferrari-Chef wollte der 66-Jährige darüber hinaus im Amt bleiben. Kürzlich unterzog er sich allerdings einer Schulteroperation. In den vergangenen Tagen kursierten bereits Gerüchte, wonach Marchionne den Konzern wegen gesundheitlicher Probleme verlassen könnte.
Nach mehreren Stationen bei Verpackungsfirmen übernahm der Anwalt und Wirtschaftsprüfer 2004 das Zepter bei Fiat. Unter seiner Führung fusionierte der Konzern Fiat mit dem US-Autobauer Chrysler. Der Konzern FCA ist an der Wall Street notiert. Marchionne ist seit 2014 Ferrari-Präsident. Er hatte den langjährigen Chef Luca di Montezemolo ersetzt.