Virtuelles Debüt: Vettel tut sich im eSport schwer

Fahrpause beendet: Vettel testet 2018er-Ferrari in Mugello
Köln (SID) - Der 32-Jährige belegte am Wochenende in zwei Rennen der Legends Trophy die Plätze 15 und 12. Traditionalist Vettel, der virtuellen Aktivitäten stets skeptisch gegenübersteht, blieb sich zumindest mit der Wahl der Veranstaltung in gewisser Weise treu.
In der Rennsimulation rFactor2 traten die Piloten im Brabham BT44 gegeneinander an, einem Formel-1-Boliden aus dem Jahr 1974. Zu Vettels Gegnern zählten unter anderem die früheren Weltmeister Emerson Fittipaldi (73) und Jenson Button (40).
Der Heppenheimer hatte sich noch vor wenigen Wochen wenig begeistert über die eSport-Aktivitäten einiger Kollegen während der coronabedingten Formel-1-Pause gezeigt. So gewann sein Ferrari-Teamrivale Charles Leclerc zuletzt bereits zwei VirtualGP, die offiziellen Ersatzrennen der Formel 1.
Auch beim vierten Event im Konsolenspiel F1 2019 schnupperte der Monegasse am Sonntag auf dem Kurs in Interlagos/Brasilien am Sieg, musste sich aber am Ende mit Rang drei begnügen. Es gewann der Thailänder Alexander Albon (Red Bull). Formel-3-Pilot David Schumacher, Sohn des sechsmaligen Grand-Prix-Siegers Ralf Schumacher, wurde bei seiner Premiere Elfter.
Der 19-Jährige vom Team Racing Point beendete das Qualifying als Zwölfter, fiel nach dem chaotischen Start aber weit zurück. Der Neffe von Rekordweltmeister Michael Schumacher machte im Lauf der 36 Runden wieder Boden gut.
Vettel strebe "keine virtuelle Karriere an", sagt er. Seine Freunde hätten zuletzt allerdings Druck auf ihn ausgeübt, zudem stattete ihn der Veranstalter der Legends Trophy mit einem Simulator aus. An diesem habe er "noch nicht viel Übung, und ich will mich auch nicht blamieren", sagte Vettel noch Mitte April. Beim ersten Auftritt blieb nun entsprechend Luft nach oben.