Daniel Stephan: Trennung von Prokop war richtig

Daniel Stephan: Trennung von Prokop war richtig
Köln (SID) - "Es ist die richtige Entscheidung. Christian Prokop war nicht der richtige Mann, er hat die Mannschaft nicht weiterentwickeln können", sagte Stephan dem SID. Der Deutsche Handballbund (DHB) hatte elf Tage nach der EM am Donnerstag die Trennung von Prokop (41) vollzogen, Nachfolger wird der langjährige Kieler Erfolgstrainer Alfred Gislason (60).
Stephan, der Prokop während der Europameisterschaft in Österreich, Schweden und Norwegen hart kritisiert hatte, zeigte sich dennoch überrascht: "Zumal der DHB sich ja bei der EM mit der aufgekommenen Kritik gar nicht richtig auseinandergesetzt hatte." Gislason sei "ein erfahrener und hoch angesehener Trainer. Es ist ein Glück für den deutschen Handball, dass man so einen Trainer verpflichten kann."
Christian Schwarzer, Weltmeister von 2007, bemängelte die Umstände der Trennung. Während der EM, die Prokop mit der deutschen Mannschaft auf dem fünften Platz beendete, hatte der DHB dem Bundestrainer noch das Vertrauen für den erhofften Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer ausgesprochen.
"Ich bin sprachlos, vor allem die Art und Weise, wie da mit Menschen umgegangen wird, kann ich nur ganz schwer nachvollziehen", sagte Schwarzer dem SID: "Eigentlich sollte der gehen, dessen Projekt das war, der das damals initiiert hat, mit Ablösesumme und allen anderen Nebengeräuschen."
Der mächtige DHB-Vizepräsident Bob Hanning hatte Prokop 2017 vom damaligen Bundesliga-Aufsteiger SC DHfK Leipzig als Nachfolger von Dagur Sigurdsson geholt. Es wurden 500.000 Euro Ablöse an Leipzig fällig.