Gesicht der Paralympics: Lise Petersen (Speerwurf)

Gesicht der Paralympics: Lise Petersen (Speerwurf)
Lise Petersen betrat mit einem breiten Grinsen die große Bühne im Olympiastadion.
Tokio (SID) - Vor den Augen der Welt lieferte das Küken im deutschen Team ganz cool ab, sie fühlt sich wohl im Rampenlicht. Das Interesse an ihr im Vorfeld habe sie "echt genossen", betonte die erst 16-Jährige. Die ganzen Medientermine empfand sie als "gute Ablenkung. Hier und da mal mit jemandem reden zu können und ein paar Fragen zu beantworten, war zwischendurch ganz gut."
Ganz gut lief auch das Debüt der Speerwerferin bei Paralympischen Spielen. In Tokio kam sie mit 32,46 m auf Rang sieben. "Dass ich den Finaleinzug geschafft habe, damit bin ich extrem zufrieden", sagte die Leverkusenerin: "Ich bin stolz darauf, dass es so geklappt hat. Auch wenn die Weite nicht das war, was ich gern gehabt hätte."
Petersen geht noch aufs Gymnasium, arbeitet fleißig an ihrem Abitur. Dass ihr von Geburt an der linke Unterarm fehlt, bremste keineswegs ihren sportlichen Drang. Ihr Talent blitzte schon früh auf. Bereits mit neun Jahren wurde sie erstmals deutsche Meisterin in der Leichtathletik, nebenbei spielt sie immer noch Handball. "Ich bin in einem perfekten Umfeld aufgewachsen", schwärmte die Schülerin im SID-Gespräch.
Die Nominierung für Tokio kam sogar für sie selbst überraschend, bei der Verkündung des Aufgebots schossen ihr die Tränen in die Augen. Sie sehe "den Wettkampf als perfekte Vorbereitung auf Paris 2024", erklärte Petersen. Wenn ihre Entwicklung so weiter geht, dürfte sie schon dort - im Alter von dann immer noch erst 19 Jahren - nach Medaillen greifen.