Doping-Bekämpfer Tygart: "Leichtathletik ist ein Vorbild"

Travis Tygart, Chef der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, lobt die internationale Leichtathletik für ihren Umgang mit dem Thema Doping.
Köln (SID) - Travis Tygart, Chef der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, hat der internationalen Leichtathletik zum Ende der Weltmeisterschaften in Eugene/Oregon ein gutes Zeugnis im Kampf gegen Manipulation im Sport ausgestellt. "Die Leichtathletik ist momentan ein Vorbild für andere Sportarten", sagte Tygart dem Deutschlandfunk.
Vorbildlich ist für Tygart, dass der Weltverband World Athletics (WA) eine unabhängige Integritäts-Einheit (AIU) eingerichtet hat, die gegen Betrügende hart durchgreift. Als verantwortlich für die heute gute Stellung der Leichtathletik im Anti-Doping-Kampf sieht Tygart die Führung der WA unter dem seit 2015 amtierenden Präsidenten Sebastian Coe an.
"Sebastian Coe, der damals zum Weltverbandspräsidenten gewählt wurde, ist aus meiner Sicht einen mutigen Schritt gegangen. Weil es schwer ist für Führungspersonen im Sport, die normalerweise die Kontrolle über die Marke und den Sport haben wollen, diese abzugeben und in unabhängige Hände zu legen", sagte er.
Tygart, der maßgeblich an der Schließung des berüchtigten Laufstützpunktes "Nike Oregon Project" in der Nähe des WM-Austragungsortes beteiligt war, ist mit seiner USADA selbst während der Titelkämpfe tätig geworden. Am Donnerstag war US-Zehnkämpfer Garrett Scantling, der als Jahresweltbester angetreten wäre, wegen eines Anti-Doping-Verstoßes von der USADA suspendiert worden.