Fall Semenya: Speerwurf-Olympiasieger Röhler für "fair begründete Grenzwerte"

Fall Semenya: Speerwurf-Olympiasieger Röhler für "fair begründete Grenzwerte"
Berlin (SID) - "Fakt ist: Wir wollen alle einen fairen Wettbewerb", sagte der 27-Jährige dem SID am Donnerstag in Berlin: "Wir sind von einer dritten Wettkampfklasse noch sehr weit entfernt. Und ich glaube, es wird auch extrem schwer, dem Sportfan zu vermitteln, wenn wir da hingehen. Deswegen sind fair begründete Grenzwerte unterstützenswert."
Der Stein des Anstoßes ist die sogenannte Testosteron-Regel des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, gegen die die Südafrikanerin Semenya vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch eingelegt hat. Ein Urteil wird Ende April erwartet. Nach der geplanten Regel dürfen Frauen, wenn sie auf bestimmten Strecken (400 m bis Meile) international starten wollen, einen Grenzwert für körpereigenes Testosteron von fünf Nanomol pro Liter nicht überschreiten.
Röhler, Mitglied der IAAF-Athletenkommission, hat durchaus Verständnis für Semenyas Protest. "Das ist auch wirklich schade für sie. Sie ist nun mal die beste Athletin in diesem Bereich mit dieser Grenzwertproblematik", sagte Röhler: "Es gibt aber viel, viel mehr. Darüber Entscheidungen zu treffen und zu sagen: 'Du musst jetzt Medikamente nehmen' - das ist ethisch extrem schwierig."