Frauen-Staffel sprintet bei der WM ins Finale

Die deutsche Frauen-Staffel hat bei der Leichtathletik-WM in Eugene mit der insgesamt viertbesten Zeit das Finale über 4x100 m erreicht.
Eugene (SID) - Die deutsche Frauen-Staffel hat bei der Leichtathletik-WM in Eugene mit der insgesamt viertbesten Zeit das Finale über 4x100 m erreicht. Tatjana Pinto (Wattenscheid), Alexandra Burghardt (Burghausen), Gina Lückenkemper (Berlin) und Rebekka Haase (Wetzlar) kamen in ihrem Vorlauf in 42,44 Sekunden auf Platz drei und schafften damit die direkte Qualifikation für den Endlauf am Samstag (19.30 Uhr OZ/4.30 Uhr MESZ am Sonntagmorgen). Die deutsche Männerstaffel schied hingegen nach einem Fauxpas beim ersten Wechsel aus.
"Es hat funktioniert, mal schauen, was im Finale drin ist", sagte Lückenkemper, die im Einzel das Halbfinale erreicht hatte, in der ARD. Schlussläuferin Haase meinte: "Wir haben unser erstes Ziel erreicht, jetzt heißt es Vollgas."
Vor dem deutschen Quartett, das in dieser Besetzung bei Olympia in Tokio Platz fünf belegt hatte, lagen Großbritannien (41,99) sowie die Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen aus Jamaika (42,37), die allerdings im Vorlauf auf ihre Topstars um die fünfmalige 100-m-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce verzichteten. Im zweiten Vorlauf setzten die USA in starker Besetzung in 41,56 Sekunden die Bestzeit.
Das Männer-Quartett Kevin Kranz (Wetzlar), Joshua Hartmann (Köln) Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburg) kam im ersten Vorlauf auf der unangenehmen Innenbahn in 38,83 Sekunden auf Platz vier, nachdem Hartmann beim ersten Wechsel abbremsen musste. Elfte wurde die deutsche Auswahl in der Endabrechnung.
"Kann sein, dass ich ein bisschen zu früh losgelaufen bin. Wir haben alles gegeben von Bahn eins, da kann man nichts machen", sagte Hartmann.
In dieser Besetzung hatte die Staffel in der laufenden Saison den deutschen Rekord auf 37,99 Sekunden gedrückt und war mit der Jahresweltbestleistung nach Eugene gereist. Diese knackte dann aber im deutschen Vorlauf die US-Staffel um den frischgebackenen 200-m-Weltmeister Noah Lyles (37,87).
Ärgerlich: Weil der Weltverband das Setzsystem für die Vorläufe nur zwei Tage vor dem Wettkampf geändert hatte (nicht nur Staffel- sondern auch die Einzelzeiten wurden gewertet), musste das nun schlechter eingestufte deutsche Männer-Quartett auf Bahn eins antreten. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mitteilte, hatte er gegen die "kurzfristige und nicht eindeutig transparente" Änderung Einspruch eingelegt. Dieser wurde abgelehnt.