Kaul muss für Gold liefern, Abele darf weitermachen

Niklas Kaul greift bei der Heim-EM in München weiter nach Gold - muss in den letzten beiden Disziplinen aber seine Stärken nun voll ausspielen.
München (SID) - Zehnkämpfer Niklas Kaul (Mainz) greift bei der Heim-EM in München weiter nach Gold - muss in den letzten beiden Disziplinen aber seine Stärken nun voll ausspielen. Mit 4,90 m im Stabhochsprung lief es für den 24-Jährigen wie schon zuvor mit dem Diskus (41,80 m) nicht wie gewünscht, nachdem er zuvor mit 14,45 Sekunden über 110 m Hürden ordentlich in den zweiten Wettkampftag eingestiegen war. Kaul liegt nach acht Disziplinen mit 6682 Punkten damit zunächst auf Platz sieben.
In Führung liegt weiter Simon Ehammer (7202), Kaul gilt im Vergleich zur Konkurrenz aber als Stärkster mit dem Speer sowie über die abschließenden 1500 m und könnte noch über 8500 Punkte schaffen. Ehammer steuert derzeit auf rund 8400 Punkte zu. Kai Kazmirek ist Fünfter (6757).
Die Disqualifikation von Titelverteidiger Arthur Abele nach einem angeblichen Fehlstart über die 110 m Hürden ist nach einem Protest des deutschen Teams aufgehoben worden, der Ulmer erhielt unter dem Jubel der Fans die Möglichkeit, die sechste Disziplin nachzuholen. Abele liegt in seinem letzten Zehnkampf der Karriere auf Platz 16 (6235). Tim Nowak musste den Wettkampf wegen Kreislaufproblemen beenden.
Weltrekordler und Weltmeister Kevin Mayer hatte verletzungsbedingt nach den 100 m aufgeben müssen. Nur der Franzose lag in der Meldeliste vor Kaul, der bei der WM in Eugene vor drei Wochen mit 8434 Punkten Sechster geworden war. "Was mir hier hilft, ist, dass ich das Publikum dabei habe. Das war in Eugene auch anders", sagte Kaul: "Das wird mich am zweiten Tag hoffentlich etwas tragen, es ist schön, der Jäger zu sein."
Vor drei Jahren in Doha war Kaul mit 8691 Punkten jüngster Weltmeister der Geschichte geworden, auch damals rollte er das Feld von hinten auf.