World Athletics: Aussteigerinnen bereiten Coe Sorge

Sebastian Coe sieht den Leichtathletik-Weltverband zwar auf einem guten Gleichstellungs-Kurs, beklagt aber zu viele Aussteigerinnen.
Köln (SID) - Sebastian Coe, Präsident von World Athletics, sieht den Leichtathletik-Weltverband auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in Führungspositionen zwar auf einem guten Kurs, beklagt aber auf sportlicher Ebene zu viele Aussteigerinnen. "Sie machen aus allen möglichen Gründen Schluss", so Coe.
"Wenn sie mit Trainern sprechen, liegen die größten Verluste in unserem Sport im Alter zwischen 18 und 21", sagte der Brite in einer Medienrunde anlässlich des Weltfrauentages (Dienstag). Diese berichteten alle, dass es die wohl härteste Herausforderung sei, gute Athleten in den Seniorenbereich zu bringen. Die Mehrheit der Sportlerinnen und Sportler, die bei Junioren-Weltmeisterschaften Medaillen holen, würden laut Coe nie an einer WM im Seniorenbereich teilnehmen.
Unter dem Hashtag #BreakTheBias (Brich die Vorurteile) lädt World Athletics seit Montag eine Woche lang zu Initiativen zur Feier weiblicher Athleten und ihrer Vorbilder ein. In dieser Zeit drehen sich unter anderem alle Feature-Inhalte auf den World-Athletics-Plattformen um Frauen.
Das Council des Verbandes soll bis 2027 zu 50 Prozent aus Frauen bestehen. Derzeit liegt die Zahl bei 30, bei den Wahlen im nächsten Jahr sollen 40 Prozent erreicht werden. Außerdem geht die diesjährige WM in Eugene/Oregon erstmals in der Geschichte mit der 4x400-Meter-Staffel der Frauen zu Ende.
"Das Erreichen der Gleichstellung erfordert bewusste und kontinuierliche Bemühungen auf allen Ebenen der Leichtathletik – von den Leitungsgremien bis hin zu den Vereinen", so Coe: "Wir wissen, dass Taten mehr sagen als Worte, und ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass World Athletics jedes einzelne Versprechen, das wir im letzten Jahr gemacht haben, entweder umgesetzt oder auf den Weg gebracht hat."