Aubameyang verschießt Handelfmeter: BVB droht das Aus in der Champions League

Aubameyang verschießt Handelfmeter: BVB droht das Aus in der Champions League
Lissabon (SID) - Borussia Dortmund ist drei Tage nach der peinlichen Pleite bei Darmstadt 98 trotz zahlreicher Großchancen auch auf seiner Lieblingsbühne gestolpert und muss um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bangen. Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang verschoss beim 0:1 (0:0) gegen den portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon im Estadio da Luz kläglich einen Handelfmeter (58.) und ließ zwei weitere Möglichkeiten fahrlässig liegen.
Im Rückspiel am 8. März braucht der BVB einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied. Immerhin kann der Bundesligavierte im Westfalenstadion wieder auf die volle Unterstützung seiner Fans bauen. In Lissabon warteten Hunderte BVB-Anhänger bis zur Pause vor dem Gästeblock, weil es Probleme mit der elektronischen Einlasskontrolle gab. Die Dortmunder Fanabteilung berichtete via Twitter von Auseinandersetzungen mit der Polizei, spätestens mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Lage.
Zu ruhig, beinahe im Tiefschlaf, kam die Elf von Trainer Thomas Tuchel aus der Kabine und kassierte prompt das 0:1. Der frühere Duisburger und Gladbacher Kostas Mitroglou staubte vor 55.124 Zuschauern nach einer Ecke völlig freistehend im Dortmunder Fünfmeterraum ab (48.). Bis dahin hatte Torhüter Roman Bürki einen verhältnismäßig ruhigen Abend verlebt - ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber Ederson.
Der Brasilianer sah sich in der ersten Halbzeit Aubameyang (10./38.) und Ousmane Dembélé (23.) gegenüber, die allerdings mehr oder weniger unbedrängt die Führung verpassten. Die größte Chance auf eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel vergab Aubameyang jedoch im zweiten Abschnitt. Nach einem Handspiel des Serben Ljubomir Fejsa scheiterte er mit seinem schwach geschossenen Strafstoß an Ederson. Wenig später erlöste ihn Tuchel und brachte Nationalspieler André Schürrle.
Ohne Aubameyang verebbte der Dortmunder Offensivwirbel, ehe der eingewechselte Christian Pulisic mit einem abgefälschten Volleyschuss am überragenden Ederson scheiterte (84.). Die Gäste drückten Lissabon in die eigene Halbzeit, ohne Kapital aus der Überlegenheit zu schlagen.
Die Dortmunder Startelf hatte mit jener aus dem "komplett vergeigten" (Sportdirektor Michael Zorc) Darmstadt-Spiel nicht mehr viel gemein. Für das zweite Europapokalduell mit Benfica nach 1963/64 (1:2/5:0) kehrten Dembélé, Lukasz Piszczek, Marc Bartra und Kapitän Marcel Schmelzer in die Mannschaft zurück. Draußen blieben im eindrucksvollen Stadion des Lichts erwartungsgemäß Matthias Ginter, Emre Mor, Christian Pulisic und Dzenis Burnic. Mario Götze (muskuläre Probleme) war in Dortmund geblieben.
Lissabon war am Dienstag auch in Schwarz und Gelb getaucht. Tausende Fans tranken und sangen sich zwischen der alten Burgfeste Fao Jorge und dem Praca do Comercio am Ufer des Tejo friedlich warm. Allerdings wurden vier Mitglieder der Dortmunder Ultragruppierung Desperados vor der Partie festgenommen. Laut BVB-Angaben werden die Festgenommenen, die Pyrochtechnik bei sich hatten, am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt. Auch ein Mitglied der Kölner Gruppe Boyz wurde festgenommen.