Das SID-Kalenderblatt am 19. Dezember: Coupe Jules Rimet in Brasilien gestohlen

Das SID-Kalenderblatt am 19. Dezember: Coupe Jules Rimet in Brasilien gestohlen
Die Geschichte des Coupe Jules Rimet ist aufregend, wechselhaft - und nahm ein unschönes Ende.
Köln (SID) - Im strömenden Regen von Bern nahm einst Fritz Walter den Coupe Jules Rimet nach dem 3:2-Sensationstriumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Wankdorf-Stadion im WM-Endspiel 1954 gegen Ungarn aus den Händen des Namensgebers der WM-Trophäe in Empfang. Es war die Geburtsstunde der "Helden von Bern". Der letzte noch lebende deutsche Weltmeister von damals, Horst Eckel, verstarb am 3. Dezember dieses Jahres.
Die Geschichte des Coupe Jules Rimet, nach dem langjährigen FIFA-Präsidenten aus Frankreich (1921 bis 1954) benannt, ist aufregend, wechselhaft und nahm ein unschönes Ende.
Kreiert wurde die Trophäe vor der ersten WM 1930 in Uruguay, erst später trug sie die Namen von Jules Rimet. Sie wurde gefertigt von Abel Lafleur, einem französischen Bildhauer, der ein guter Bekannter von Jules Rimet gewesen war. Die Trophäe war nur 40 Zentimeter groß, aus vergoldetem Sterlingsilber hergestellt und rund vier Kilogramm schwer.
Die Statuette, die auf einem Sockel aus Lapislazuli stand, wurde von 1930 bis 1970 bei jeder Weltmeisterschaft immer dem jeweiligen Kapitän ausgehändigt. Als letzter Spielführer nahm Carlos Alberto für Brasilien den Coupe Jules Rimet nach dem 4:1 im WM-Finale gegen Italien in Mexiko-Stadt in Empfang. Die Selecao gewann zum dritten Mal den WM-Titel, womit der WM-Pokal endgültig in den Besitz des brasilianischen Verbandes CBF überging.
Vier Jahre zuvor bei der WM in England war sie bei einer Ausstellung gestohlen worden. Zum Helden avancierte ein Hund: Ein Terrier namens Pickles erschnüffelte den Pokal und fand das gute Stück wieder.
Doch am 19. Dezember 1983 entwendeten Diebe die Trophäe, die einen unschätzbaren ideellen Wert besitzt, aus den CBF-Räumlichkeiten. Offenbar wurde die Trophäe von den Einbrechern unmittelbar danach eingeschmolzen und blieb verschwunden.