Grindel erwartet FIFA-Unterstützung im WM-Skandal

Grindel erwartet FIFA-Unterstützung im WM-Skandal
Frankfurt/Main (SID) - DFB-Präsident Reinhard Grindel erwartet vom Fußball-Weltverband FIFA größere Mithilfe bei der Aufklärung des Skandals um die WM 2006. "Ich würde mir wünschen, dass wir von der FIFA mehr Unterstützung bekämen, Mohamed Bin Hammam dazu zu bewegen, uns zu sagen, was er mit den zehn Millionen Schweizer Franken im Zuge der WM-Affäre angestellt hat", sagte der DFB-Boss, der im FIFA-Council sitzt, der FAZ.
Skandalfunktionär Bin Hammam steht im Zentrum des Sommermärchen-Skandals. Beim dem heute 68-Jährigen versandeten einst die 6,7 Millionen Euro, die aus Deutschland über Umwege überwiesen worden waren und deren Zweck ungeklärt ist. In der WM-Affäre ermitteln die Behörden in Deutschland, der Schweiz und in den USA. Bin Hammam hat sich bislang nicht geäußert.
Insgesamt fordert Grindel "eine intensivere Aufarbeitung der Vergangenheit" von FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Herr Infantino muss jetzt in vielerlei Hinsicht das Zeichen setzen, dass er vom Reformprozess nicht nur spricht, sondern ihn auch tatsächlich mit Inhalten und Leben füllt", sagte der DFB-Präsident.
Für die Zukunft, "im Zusammenhang mit der WM 2018 in Russland habe ich die Erwartung, dass wir eine unabhängige Doping-Kontrolle durch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bekommen, dass die FIFA das auf die WADA überträgt", sagte Grindel: "Und dass die FIFA für uneingeschränkte Berichterstattung der Journalisten kämpft. Das sind Impulse, die wichtig und notwendig sind für eine bessere Zukunft der FIFA."
Zudem müsse der Vergabe-Prozess für die WM 2026 transparent sein und eine offene Diskussion darüber geführt werden, "in welchem Modus wir die WM 2026 mit 48 Nationen spielen wollen", sagte Grindel. Das Council dürfe außerdem nicht geschwächt werden. Eine "weitere Aufgabenverlagerung in diesen kleinen FIFA-Ratsausschuss, mit dem Herr Infantino jetzt wohl intensiver arbeiten will", sei ein Schritt in die falsche Richtung.