Human Rights Watch kritisiert FIFA für Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in Russland

Human Rights Watch kritisiert FIFA für Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in Russland
Moskau (SID) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Gastgeber Russland und den Fußball-Weltverband FIFA wegen der Ausbeutung von Arbeitern auf den Baustellen für die WM 2018 kritisiert. "Das Versprechen der FIFA, die Menschenrechte zu einem Herzstück ihrer globalen Operationen zu machen, wurde in Russland auf den Prüfstand gestellt, und die FIFA kommt schlecht weg", sagte Jane Buchanan, stellvertretende Direktorin von HRW, in einem am Mittwoch veröffentlichtem Statement.
Die Arbeiter auf den Baustellen der WM-Stadien seien laut HRW "Ausbeutung und Missbrauch" ausgesetzt und "die FIFA hat noch nicht bewiesen, dass sie diese Probleme effektiv überwachen, verhindern und beheben kann." Konkret sei den Arbeitern in sechs WM-Städten kein Lohn oder erst verspätet gezahlt worden. Außerdem seien ihnen bei eisigen Minustemperaturen Pausen zum Aufwärmen untersagt worden. Mindestens 17 Arbeiter seien zudem auf WM-Baustellen ums Leben gekommen.
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP wies die FIFA die Vorwürfe zurück und betonte, man teile das Ziel von HRW, "angemessene Arbeitsbedingungen auf den WM-Stadionbaustellen zu gewährleisten". Die vierteljährlichen FIFA-Kontrollen von unabhängigen Sachverständigen hätten eine andere Bewertung der Situation ergeben.
Die Menschenrechtsorganisation warf zudem den russischen Behörden vor, das HRW-Vertreter vor Ort eingeschüchtert worden seien, als sie versuchten, mit den Bauarbeitern zu sprechen. Ein Mitarbeiter sei in Wolgograd sogar von der Polizei festgenommen worden.