Reaktionen zum Rücktritt von DFB-Präsident Reinhard Grindel (zusammengestellt vom SID)
Fragen und Antworten zum Grindel-Rücktritt aus FIFA und UEFA (zusammengestellt vom SID)
Köln (SID) - Reinhard Grindel (Ex-DFB-Präsident): "Am Ende frage ich mich: Warum ist das passiert? Ich kann es mir nur so erklären, dass ich zutiefst davon überzeugt war, dass ich nichts Unrechtes tue und im Stress des Amtes einfach zu wenig hinterfragt habe. Noch mal: Dass ich wegen eines solchen Vorgangs öffentlich so dastehe, macht mich fassungslos und traurig, und ich bitte einfach um eine faire Beurteilung meiner am Ende leider nur dreijährigen Amtszeit."
Reinhard Rauball (DFL-Präsident und DFB-Interims-Präsident): "Amateur- und Profivertreter sind nun gemeinsam gefordert, bis zum kommenden DFB-Bundestag die Weichen für die Zukunft zu stellen. Nicht nur sportlich, sondern auch mit Blick auf die Positionierung in der Gesellschaft steht der DFB vor enormen Herausforderungen. Diese Herausforderungen gilt es, mit großer Ernsthaftigkeit, Empathie und Gestaltungswillen anzugehen. Ziel muss es dabei sein, jenseits von Einzelinteressen immer nach den besten Lösungen für den deutschen Fußball zu streben."
Rainer Koch (DFB-Interims-Präsident): "Reinhard Grindel hat sich mit hohem persönlichem Engagement für den DFB eingebracht und nicht nur in der Bewerbung um die EURO 2024 viel für den Verband getan. Wir sind ihm dafür sehr dankbar und haben großen Respekt vor seiner Entscheidung. Unser Ziel ist es jetzt, einen gemeinsamen Kandidaten von DFB und DFL außerhalb des Präsidiums zu finden, der die Anliegen des Amateurfußballs ebenso im Blick hat wie den Spitzenfußball."
Theo Zwanziger (DFB-Präsident 2006 bis 2012, in der Rheinischen Post): "Ich bin nicht glücklich über diese Entwicklung und hoffe, dass der DFB bald wieder auf festen Boden kommt. Dieser für die Gesellschaft so unfassbar wichtige Verband, braucht eine unangreifbare Führungsspitze. Daran müssen nun alle arbeiten und nicht zehn Namen von möglichen Nachfolgern hinterherlaufen. Die Strukturen innerhalb des DFB sollten so verändert werden, dass Vertrauen zurückgewonnen werden kann. Dazu gehört auch, dass man transparent und ehrlich über die Vergütung des DFB-Präsidenten redet. Das geht bei dem Aufwand nur als Hauptamt mit entsprechender Bezahlung. Alles andere ist Heuchelei und verführt zur Intransparenz."
Lothar Matthäus (Ehrenspielführer und Rekordnationalspieler bei Sky): "Eine kluge Entscheidung, die Geschichte mit der Uhr und auch mit den jüngsten Zahlungen ließen keine andere Entscheidung zu. Es gab auch Uneinigkeiten und Unstimmigkeiten beim DFB. Wenn man alles zusammen nimmt, ist es die beste Entscheidung für den deutschen Fußball. Der DFB unter der Führung von Herrn Grindel hat in den letzten Monaten einiges falsch beurteilt. Eine Neuaufstellung ist dringend notwendig."
Horst Heldt (Manager Hannover 96): "Der Präsident des DFB ist das Aushängeschild des deutschen Fußballs. Jetzt gilt es, einen geeigneten und kompetenten Mann zu finden, der die Belange von Profi- und Amateurfußball in Einklang bringt."
Jörg Schmadtke (Sportvorstand VfL Wolfsburg): "Der Rücktritt ist eine konsequente Entscheidung von Reinhard Grindel, die es zu respektieren gilt. Auch wenn man über verschiedene Entscheidungen von ihm diskutieren und anderer Ansicht sein kann, ist es dennoch verwunderlich, dass innerhalb kürzester Zeit derart viele Geschichten an die Öffentlichkeit gelangt sind, die offenbar genau das, was jetzt passiert ist, zum Ziel hatten."
Robert Schäfer (Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf): "Der Rücktritt von Reinhard Grindel ist auch eine große Chance für den DFB, weil er den Weg freimacht für eine Erneuerung. Man sollte jetzt nicht nur über Köpfe nachdenken, sondern über zeitgemäße Strukturen."
Andreas Rettig (Geschäftsführer St. Pauli, im Express): "Auch wenn der Rücktritt richtig war, muss die Frage gestellt werden, warum keiner der letzten DFB-Präsidenten regulär aus dem Amt geschieden ist. Hier sollten einmal die Strukturen auf den Prüfstand gestellt werden."
Martin Kind (Geschäftsführer Hannover 96): "Reinhard Grindels Entscheidung, vom Amt des DFB-Präsidenten zurückzutreten, verdient Respekt. Er hat in den vergangenen Monaten offensichtlich die Unterstützung in Teilen des DFB und der DFL verloren. Persönlich habe ich Herrn Grindel als DFB-Präsident geschätzt, genauso wie vorher als Schatzmeister des DFB und Vizepräsident des NFV."