Tuchel: "In dem Urteil steckt ein moralischer Zeigefinger"
Lissabon (SID) - Trainer Thomas Tuchel vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund zeigt Verständnis für die Sperrung der Südtribüne - trotz aller Bauchschmerzen. "Das ist ein drastisches Urteil, dass wir vollumfänglich verstehen und akzeptieren", sagte der 43-Jährige am Montag vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Benfica Lissabon (Dienstag, 20.45 Uhr/Sky): "Ich hoffe, dass diese harte Maßnahme zu einer Versachlichung der Diskussion führt."
In der Strafe wegen beleidigender Plakate auf der riesigen "Gelben Wand" stecke "viel Moral", sagte Tuchel: "Da steckt ein erhobener moralischer Zeigefinger drin. Die Gelbe Wand ist ein Monument des Weltfußballs. Da stehen 25.000 Menschen, die Individuen sind, die man respektieren muss. Das ist eine Kollektivstrafe, die sehr, sehr vielen Leuten wehtut, die sich komplett von Gewalt und artikulierter Gewalt distanzieren würden." Der BVB werde "versuchen, damit umzugehen“.
Der BVB hatte auf einen Einspruch gegen den Strafantrag des Kontrollausschusses des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verzichtet. Damit ist die Südtribüne für das Bundesligaspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg gesperrt. Zudem muss der Verein 100.000 Euro Strafe zahlen.