VBG warnt: Hirnverletzungen werden falsch diagnostiziert

VBG warnt: Hirnverletzungen werden falsch diagnostiziert
Frankfurt/Main (SID) - Rund die Hälfte aller 40.000 Gehirnerschütterungen, die Profisportler in Deutschland jedes Jahr bei Trainings- und Wettkampfunfällen erleiden, wird nicht oder falsch erkannt. Dies geht aus dem jüngsten Sportreport der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) hervor. Laut VBG-Experten gehe es vor allem darum, Kopfblessuren nicht von vornherein als "Bagatellverletzung" einzustufen. Dies sei zu häufig der Fall, weil auf spezielle Untersuchungen verzichtet werde.
Eine Auswertung der jeweils ersten beiden Ligen in den Sportarten Fußball, Eishockey, Basketball und Handball ergab, dass sich Sportler in der Saison 2015/16 im Durchschnitt mindestens zwei Verletzungen zugezogen haben. Besonders gefährdet für Kopfverletzungen sind nach VBG-Erhebungen Eishockeyspieler (8,6 Prozent aller Verletzungen) deutlich vor Fußballern (2,7), Handballern (2,0) und Basketballern (0,8).
Der prozentuale Anteil von Schädel-Hirn-Verletzungen sei zwar vergleichsweise gering, könne aber schwerwiegende Folgen haben. Es gelte daher, "alle Handelnden, aber auch die Sportler selbst, zu sensibilisieren". Im vergangenen Jahr erlitten 2900 Spieler insgesamt 7200 Verletzungen. Die Kosten für Behandlungen und Verdienstausfall beliefen sich bis zum Stichtag der Auswertung (15. September 2016) auf mehr als 8,5 Millionen Euro.