Weniger Protz, mehr Demut: DFL will "Taskforce Zukunft" einsetzen

DFL-Chef Seifert wirft Kritikern der Fußball-WM in Katar "Doppelmoral" vor
Köln (SID) - Abkehr von Gigantismus und Protzerei, hin zu einer neuen Bescheidenheit: "Das Gute an dieser schlechten Zeit ist, dass offensichtlich jetzt der richtige Moment gekommen ist, auf Signale von außen zukunftsweisend zu reagieren", sagte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), der FAZ.
Im Herbst wolle er die neue Taskforce einsetzen und konkrete Maßnahmen erarbeiten. "In jeder Präsidiumssitzung war zuletzt das Thema: Was lernen wir aus dieser Krise, worüber müssen wir nachdenken? Die Liste wird mit jeder Sitzung länger", betonte Seifert: "Wir wollen nicht einfach nur irgendwie durch die Krise kommen und dann weitermachen wie bisher."
Stattdessen soll eine neue Bescheidenheit Einzug erhalten. "Die am stärksten wahrnehmbare Kritik findet sich derzeit an der Schnittstelle Sport und Wirtschaft. Da geht es um Spielergehälter, schamlos zur Schau gestellten Reichtum, Ablösesummen sowie Berater, die Millionen kassieren für einen Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns aus dem Internet herunterladen können", sagte Seifert. "Und das einfach nur deshalb, weil sie den richtigen 23-Jährigen kennen."
Die DFL wolle nicht zu einem "Ankündigungsweltmeister" verkommen, sondern konkret korrigierend eingreifen. Die Bundesliga habe offensichtlich ein Bild von sich erzeugt, das ein Teil der Menschen nicht mehr akzeptieren könne: "Durch Spielergehälter, Ablösesummen und auch einige Bilder, Stichwort goldene Steaks."