WM: Experten kritisieren Anti-Doping-Arbeit der FIFA

WM: Experten kritisieren Anti-Doping-Arbeit der FIFA
Moskau (SID) - "Die FIFA will nichts, aber auch gar nichts aufklären. Sie agiert einzig mit PR-Maßnahmen und eigener Meinungsmache", sagte Richard McLaren, Sonderbeauftragter der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, dem ZDF.
"Die FIFA gibt keine Informationen heraus, wie ihr Dopingkontrollsystem funktioniert, was wie unternommen wird. Es gibt null Transparenz", meinte Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der deutschen NADA. Gerade beim größten Sportereignis der Welt erwarte sie, "dass endlich professionell und vollumfänglich gearbeitet wird".
Gotzmann griff erneut den Hauptkritikpunkt der Experten an der FIFA auf, die sämtliche Anti-Doping-Maßnahmen in Russland in Eigenregie erledigt. "Es ist sehr schade, dass der Sport sich selbst kontrolliert, und wir haben aus den Vorkommnissen der letzten Jahre doch sehr viele Informationen erhalten, dass das nicht der richtige Weg ist", sagte die ehemalige Basketball-Nationalspielerin. Sie forderte eine Übertragung der Aufgaben an "neutrale Institutionen".
Graeme Steel, Vorsitzender der INADO, des Zusammenschlusses der weltweit wichtigsten Nationalen Anti-Doping-Agenturen, äußerte im ZDF "erhebliche Zweifel über die Seriosität der Anti-Doping-Maßnahmen der FIFA". Das, was zurzeit bei der WM unternommen werde, habe einen "sehr begrenzten Umfang".
Die WADA will sich während der WM nicht zu der Problematik äußern, verweist aber auf ein Treffen mit der FIFA nach der Endrunde. Dann sollen die Anti-Doping-Maßnahmen des Weltverbandes "genau analysiert" werden.