WM in Katar: DBK sorgt sich um nachhaltige Veränderungen

Die Deutsche Bischofskonferenz sorgt sich wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft um nachhaltige Veränderungen durch die WM-Endrunde im Emirat.
Bonn (SID) - Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) sorgt sich wenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar um nachhaltige Veränderungen durch die WM-Endrunde im Emirat. "Die Erfahrung lehrt, dass sportliche Großereignisse wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele die gesellschaftliche und politische Situation in den Austragungsländern üblicherweise nicht langfristig verbessern", sagte der Sportbischof der DBK, Bischof Stefan Oster (Passau), in einer Stellungnahme.
Gerade deshalb bleibe es "die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, auch nach der Beendigung der WM in Katar die Reformkräfte im Land weiter zu unterstützen und in der Aufmerksamkeit für die Menschenrechte nicht nachzulassen".
Es gebe große Vorfreude bei einigen auf das Großereignis, allerdings auch eine Menge Skepsis. "Nach wie vor wird gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass ausgerechnet Katar vor zwölf Jahren von der FIFA als Austragungsland ausgewählt wurde. Die Kritik an dieser Entscheidung hat sich in den zurückliegenden Jahren sogar verstärkt", betonte Oster.
Der Sportbischof möchte den Fans, die vor Ort und in den Medien die WM verfolgen, allerdings "kein schlechtes Gewissen einreden". Freude am Sport, auch an weltweiten Mega-Events, habe ihr eigenes Recht, "auch wenn sie durch die extreme Kommerzialisierung gerade des Fußballs getrübt sein mag. Aber es ist trotzdem richtig, die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Katar kritisch in den Blick zu nehmen". Besondere Aufmerksamkeit verdienten die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitsmigranten, so Oster.