Nach Dörries-Rücktritt: DSV wählt im Mai 2019 neuen Präsidenten
Schwimmer legen Normzeiten für Tokio 2020 fest
Bonn (SID) - Bis dahin übernehmen die Vizepräsidenten Wolfgang Hein und Uwe Brinkmann die Leitung des DSV.
Der bislang kommissarisch arbeitende Brinkmann wurde beim turbulenten Verbandstag am Samstag in Bonn kurzfristig als ordentlicher Vizepräsident gewählt, nachdem Dörries und die für Finanzen zuständige Stellvertreterin Andrea Thielenhaus mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurückgetreten waren.
"Durch die heutigen Beschlüsse sehe ich keine Basis für eine weitere Arbeit in dieser Position", sagte Dörries, die erst vor zwei Jahren die Nachfolge von Christa Thiel angetreten hatte. Zu einer Abstimmung über die von Dörries und Thielenhaus vorangetriebenen Erhöhung der Mitgliederbeiträge war es nicht gekommen, weil ein Zusatzantrag auf Verschiebung der Diskussion eine Mehrheit gefunden hatte.
Die ehemalige Athletensprecherin Dorothea Brandt bezeichnete die Ereignisse auf dem elfstündigen Verbandstag als "Schlag ins Gesicht des deutschen Schwimmsports und der weiteren Sportarten im DSV", die Wahlberechtigten hätten "den Grundstein für das Ende des Leistungssports im DSV" gelegt. "Es wird immer wieder gefragt, warum der deutsche Schwimmsport gegenwärtig so erfolglos ist. Heute haben die Fragenden eine Antwort erhalten", schrieb die frühere Kurzbahn-Europameisterin auf ihrer Facebook-Seite.
"Die Stimmung war sehr bedrückend", sagte Präsident Wolfram Sperling vom Sächsischen Schwimmverband dem SID: "Was das für ein Bild beim DOSB und BMI abgibt, mag ich mir gar nicht vorstellen."
Der klamme DSV kämpft im Zuge der Leistungssportreform mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Innenministerium um jeden Euro, die Verhandlungen hatten bislang Dörries und Thielenhaus geführt. Die Landesverbände wollen nun, dass Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen, der beim DOSB bereits als Ressortleiter Verbandsmanagement tätig war, diese Lücke schließt.