30 Jahre später: EM-Gold für Roßkopf "mein Ritterschlag"

Für Jörg Roßkopf hat der EM-Triumph 1992 nach wie vor ganz besonderen Stellenwert. "Dieser Titel bedeutet mir bis heute sehr viel", sagte er dem SID.
Köln (SID) - Für Jörg Roßkopf hat der EM-Triumph 1992 in Stuttgart nach wie vor einen ganz besonderen Stellenwert. "Dieser Titel bedeutet mir bis heute sehr viel", sagte der gebürtige Hesse dem SID, "das war eine wichtige Bestätigung als Einzelspieler für mich, das war mein Ritterschlag."
Für Roßkopf war der Titelgewinn vor 30 Jahren auch eine Grundlage für die anhaltenden Erfolge des deutschen Tischtennis. "Wenn Stuttgart nicht die Bestätigung der WM-Sensation von Dortmund 1989 mit dem Doppel-Gold für Steffen Fetzner und mich gebracht hätte, wäre es auch für einen Timo Boll oder Dimitrij Ovtcharov schwerer geworden, so weit und so lange oben sein zu können", meinte Roßkopf.
Am jenem 20. April 1992 schrieb Roßkopf bei der Heim-EM Geschichte. Durch den 3:1-Erfolg über seinen belgischen Dauerrivalen Jean-Michel Saive gewann der damalige Star des deutschen Spitzenvereins Borussia Düsseldorf und heutige Bundestrainer als erster Deutscher den EM-Titel im Männer-Einzel.
"Mein Erfolg war auch für unseren Verband wichtig", erklärte Roßkopf: "Nach Dortmund waren oft Fernsehen und viele Zuschauer bei unseren Spielen, weil unser WM-Titel auch ein Versprechen auf mehr war. Wenn aber dann bei einer EM als Heimspiel nichts nachgekommen wäre, hätte der Verband in den Gesprächen mit TV-Sendern und Sponsoren wieder mehr Probleme gehabt."
Auf Roßkopf war in großen Wettbewerben stets Verlass. Olympia-Bronze 1996 in Atlanta oder auch der Weltcup-Sieg 1998 machen ihn stolz: "Es passte in der Zeitschiene alles perfekt. Ich war immer der erste Deutsche, der bei solchen Turnieren etwas gewann."
Umso mehr sieht sich das deutsche Idol im Rückblick als Wegbereiter: "Die damalige Zeit hat es erst möglich gemacht, dass wir seit 35 Jahren im deutschen Tischtennis Erfolge haben und bei neun von zehn Turnieren immer vorne dabei sind."