Anlaufstelle gegen Gewalt: 153 Ratsuchende im ersten Jahr

Im ersten Jahr nach der Gründung haben sich 153 Ratsuchende an die Beratungsstelle "Anlauf gegen Gewalt" gewendet.
Im ersten Jahr nach der Gründung durch den Verein Athleten Deutschland haben sich 153 Ratsuchende an die unabhängige Beratungsstelle "Anlauf gegen Gewalt" gewendet. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht vor, der den Zeitraum vom 16. Mai 2022 bis 15. Mai 2023 abdeckt.
Die Anlaufstelle war für Betroffene von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt im Spitzensport eingerichtet worden. Unter den Ratsuchenden waren laut Mitteilung der Athleten Deutschland "58 gewaltbetroffene Personen und 58 Personen, die Gewalt im Leistungssport beobacht(et)en, vermuten und/oder um die Gewalterfahrung Dritter wissen".
Etwa die Hälfte der Hilfegesuche stammte von aktiven und ehemaligen Bundeskaderathletinnen und -Athleten. Die Betroffenen berichteten mehrheitlich von wiederkehrenden Gewalterfahrungen im Sport. Die Gewalt wurde bzw. wird zumeist durch Männer (85,5 Prozent) sowie Einzelpersonen (79,1) in Trainer*innenfunktion (79,6) verübt.
Athleten Deutschland hatte die Anlaufstelle am 16. Mai 2022 ins Leben gerufen. Sie bietet Betroffenen die Möglichkeit zur anonymen telefonischen Fachberatung, schriftlichen Kontaktaufnahme sowie längerfristigen Begleitung durch die Ansprechpersonen. Die Arbeit wird fortlaufend wissenschaftlich durch das Heidelberger Institut für Sozial- und Verhaltenswissenschaften e.V. begleitet.