Athleten Deutschland: Borger Nachfolgerin von Gründungspräsident Hartung

Athleten Deutschland: Borger Nachfolgerin des Gründungspräsidenten Hartung
Beachvolleyballerin Karla Borger tritt die Nachfolge des Gründungspräsidenten Max Hartung beim Verein Athleten Deutschland an.
Köln (SID) - Die zweimalige Olympiateilnehmerin aus Heppenheim setzte sich bei der virtuellen Mitgliederversammlung am Samstag gegen die Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und den ehemaligen Wasserballer Tobias Preuß durch, der Vizepräsident wird.
"Ich freue mich natürlich riesig. Ich freue mich auch, mit Tobias an meiner Seite und dem neu gewählten Präsidium die Ärmel hochkrempeln zu können und im Sport noch Weiteres bewegen zu können", sagte Borger (32) im Deutschlandfunk. Zum neuen Präsidium der Athleten gehören neben Borger und Preuß auch Miller, die Marathonläuferin Fabienne Königstein und der Kunstradfahrer Lukas Kohl.
Der frühere Fecht-Weltmeister Hartung (32) hatte sich wie alle anderen Präsidiumsmitglieder nicht mehr zur Wahl gestellt. Nach den Olympischen Spielen in Tokio hatte der Dormagener seine aktive Karriere beendet, mittlerweile ist er Geschäftsführer der Sportstiftung NRW.
2017 hatte Hartung den Verein Athleten Deutschland mitgegründet. Unter seiner Führung etablierte sich die unabhängige Interessenvertretung als Stimme für die Kader-Athletinnen und -Athleten und erlangte erheblichen Einfluss in der Sportpolitik - gegen den Widerstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der die Sportler in seiner Athletenkommission ausreichend vertreten sah. Am Samstag gratulierte der DOSB Borger via Twitter zur Wahl.
Mit Unterstützung von Steuergeldern setzt sich der vom Geschäftsführer Johannes Herber geleitete Verein erfolgreich für Athletenrechte ein. In den ersten vier Jahren verbesserte die Organisation unter den Schlagworten "Stimme", "Schutz" und "Perspektive" die finanzielle Förderung, baute eine Rechtsberatung für Athletinnen und Athleten auf und bewirkte über das Bundeskartellamt stärkere Vermarktungsmöglichkeiten der Bildrechte bei Olympischen Spielen.
Derzeit arbeitet der Verein an der Umsetzung eines unabhängigen Zentrums für "Safe Sport", an das sich Opfer sexualisierter Gewalt wenden können. Mit einem Jahresbudget von mehr als 500.000 Euro und knapp 1400 Mitgliedern sind die Athleten Deutschland zu einer "wirkungsvollen Vertretung der Athletinnen und Athleten" geworden, wie Hartung im SID-Interview sagte.