BMI: Finanzierung von "Athleten Deutschland" über den DOSB

BMI: Finanzierung von "Athleten Deutschland" über den DOSB
Berlin (SID) - Im Streit um die Förderung der neuen Vereinigung "Athleten Deutschland e.V." hat sich das Bundesinnenministerium (BMI) auf die Seite des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) geschlagen und eine Finanzierung über den Dachverband gefordert. 225.000 Euro will der Bund pro Jahr an den Verein überweisen, der sich im vergangenen Jahr gegründet hatte und schon knapp 300 Mitglieder zählt.
"Wir haben für den Haushalt 2018 den Betrag von 225.000 Euro angemeldet. Dieser Betrag wird aber nicht Eingang finden in einen eigenen Haushaltstitel Athletenvertretung oder Förderung der Athletenvertretung, sondern würde, sofern er die Unterstützung des Finanzministeriums und der Bundesregierung findet, in den allgemeinen Sporthaushalt einfließen", sagte Stephan Mayer, im BMI für den Sport zuständiger Staatssekretär dem SID.
CSU-Politiker Mayer gilt im BMI quasi als Sportminister, da sich sein Chef Horst Seehofer (CSU) zum Sport bislang kaum geäußert hat. Mayer ist generell gegen eine zu große Unabhängigkeit der aufbegehrenden Sportler. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es vorzugswürdig wäre, wenn diese Athletenvertretung unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes stattfinden würde, aber wohl gemerkt mit einer weitreichenden und soweit wie möglich stattfindenden Unabhängigkeit."
Wenig Verständnis zeigte Dagmar Freitag (SPD) für die Haltung ihres Koalitionskollegen. "Athleten Deutschland soll eine unabhängige Organisation werden. Es geht nicht darum, dem DOSB Geld zu geben, damit der DOSB entscheidet, ob und welches hauptamtliche Personal die neue Vereinigung bekommt", sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag.
Auch die Athleten selbst pochen auf eine möglichst große Selbstständigkeit. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass am Ende eine Lösung herauskommt, bei der einfach 225.000 Euro mehr in den Haushalt des DOSB gehen, dann hätte man den Posten gar nicht extra einstellen müssen", sagte Max Hartung, Präsident von Athleten Deutschland.