Boll-Comeback mit Abbruchsieg

Timo Boll feierte am Sonntag rund zwei Monate nach seinem WM-Halbfinalaus mit einem Abbruchsieg ein erfolgreiches Comeback.
Düsseldorf (SID) - Doppelter Grund zur Freude für den deutschen Tischtennis-Star Timo Boll: Der Europameister feierte am Sonntag rund zwei Monate nach seinem WM-Halbfinalaus in Houston mit einem Bauchmuskelanriss in der Bundesliga mit einem Abbruchsieg ein erfolgreiches Comeback und kletterte zugleich in der neuen Weltrangliste um zwei Position auf den achten Platz.
Boll gewann beim 3:1 von Meister und Bundesliga-Tabellenführer Borussia Düsseldorf gegen den TTC Fulda-Maberzell das Spitzeneinzel gegen den Weltranglistenelften Quadri Aruna durch die Verletzungsaufgabe des Nigerianers in der Verlängerung des vierten Satzes. Zum Zeitpunkt von Arunas Ausstieg führte Boll mit 2:1 und hatte sich seinen sechsten Matchball erspielt.
"Mein Comeback war in Ordnung. Ich hatte nicht ganz so hohe Erwartungen, insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich habe schon gemerkt, dass ich noch nicht wieder so präzise bin wie sonst", sagte der WM-Dritte, der bei seinem erst unmittelbar vor Spielbeginn beschlossenen Comeback noch nicht ganz beschwerdefrei schien: "Da ich aber nicht mehr der Schnellste bin, bin ich darauf angewiesen, präzise und schlau zu spielen. Und dafür brauche ich einfach Wettkämpfe und Matchpraxis, um diesen Instinkt wieder zu entwickeln."
Schon im Vorfeld der Neuauflage des Pokal-Halbfinales von Monatsbeginn war Boll hinsichtlich seiner Rückkehr verhalten gewesen. "Ich war anfangs selbst überrascht, dass es so lange dauert, aber mit 40 ist mein Heilfleisch vielleicht auch nicht mehr so gut wie mit 20", hatte Boll dem SID gesagt.
Andererseits kann Boll Spielpraxis vor der entscheiden Phase der Saison gut brauchen. Für seinen Verein steht in der Champions League zunächst das deutsche Halbfinal-Duell mit Pokalsieger 1. FC Saarbrücken (20. Februar und 3. März) auf dem Programm, ehe Boll mit der Nationalmannschaft ab Mitte April bei der Team-WM im chinesischen Chengdu antritt und anschließend wieder mit Düsseldorf die Bundesliga-Play-offs bestreiten muss.
In der Weltrangliste profitierte Boll vom Punkteverlust zweier chinesischer Rivalen. Auch Bolls Nationalmannschafts-Kollege Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) verbesserte sich ebenfalls um zwei Plätze auf Position sechs.