Boll und Co. hoffen auf EM-Medaillenregen als Appetitmacher für Tokio

Boll und Co. hoffen auf EM-Medaillenregen als Appetitmacher für Tokio
Timo Boll und die deutschen Tischtennis-Asse hoffen bei der EM auf einen Medaillenregen als Appetitmacher für die Olympia-Wettbewerbe in Tokio.
Köln (SID) - Timo Boll und die deutschen Tischtennis-Asse hoffen bei der EM ab Dienstag in Warschau auf einen Medaillenregen als Appetitmacher für die Olympia-Wettbewerbe in Tokio (23. Juli bis 8. August). In Polens Hauptstadt gehören die Aktiven des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nach ihren drei Titelerfolgen 2018 in Alicante gleich in vier der fünf Konkurrenzen wieder zum engeren Favoritenkreis.
Rekordgewinner Boll (Düsseldorf) kann sich an der Weichsel auch mit 40 Jahren trotz der pandemiebedingten Verschiebung der Wettbewerbe um zwölf Monate seit seinem siebten Einzeltriumph in Alicante immer noch Chancen auf seinen nächsten Coup machen. Als Weltranglistenelfter muss die frühere Nummer eins aufgrund ansteigender Form nach langwierigen Rückenproblemen den topgesetzten WM-Zweiten Mathias Falck (Schweden/Rang acht) und seinen deutschen Dauerrivalen Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg/neun) nicht fürchten.
Sollte bei einem planmäßigen Verlauf außerdem Ex-Doppelchampion Patrick Franziska (Saarbrücken) ins Halbfinale einziehen, wäre den DTTB-Stars mindestens ein Platz im Endspiel sicher.
Das Finale ist für Boll und Franziska auch im Doppel das Ziel. Nach ihrer mutmaßlich verhinderten WM-Medaille 2019 durch eine Erkrankung Bolls will die deutsche Topkombination bei der EM Selbstvertrauen für ihre geplanten Einsätze im olympischen Mannschaftsturnier sammeln. Formal als härteste Widersacher des Duos gelten die deutschen Meister Benedikt Duda/Dang Qiu (Bergneustadt/Grünwettersbach).
Eine weitere Titelchance bietet sich Franziska im Mixed. Mit der Einzel-Mitfavoritin Petrissa Solja (Langstadt) will der "Vielspieler" nach WM-Bronze zum ersten Mal auch EM-Gold gewinnen. Der Titel, den in Alicante die in Warschau nur im Einzel aufschlagenden Ruwen Filus (Fulda) und Han Ying (Düsseldorf/Tarnobrzeg) gewannen, wäre zugleich auch eine starkes Signal der beiden Tokio-Starter für den Medaillenkampf bei der Olympia-Premiere des Gemischten Doppels in Nippon.
Als "halbe" Titelverteidigerin im Damen-Doppel geht außerdem die deutsche Meisterin Nina Mittelham (Berlin) nach der Auflösung ihrer Erfolgspaarung mit Kristin Lang (Kolbermoor) ins Turnier. Mit ihrer neuen Partnerin und Ex-Titelträgerin Sabine Winter (Schwabhausen) darf sich die Olympia-Ersatzspielerin gleichwohl Hoffnungen zumindest auf einen Podestplatz machen.