China erneut zu stark: DTTB-Team holt Silber in Halmstad

Boll nimmt Niederlage mit Humor: "Keinen richtigen Einlauf bekommen"
Halmstad (SID) - Die deutschen Tischtennisprofis haben bei der Team-WM in Schweden Silber gewonnen. Im Finale war Rekordchampion China einmal mehr zu stark. Timo Boll (Düsseldorf), Patrick Franziska (Saarbrücken) und Ruwen Filus (Fulda) unterlagen 0:3. Für die Chinesen war es der 21. Titel und der neunte nacheinander bei Weltmeisterschaften.
"Die Silbermedaille glänzt wie Gold. Wir hatten hier unheimliche Probleme, das habe ich so noch nie erlebt", sagte der Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Daher bin ich unheimlich stolz auf das gesamte Team. Wir haben uns wenig Gedanken über Vorhand und Rückhand gemacht, es ging eher darum: Wer ist wie fit, wer kann überhaupt spielen?"
Im fünften Finalduell nach 2004, 2010, 2012 und 2014 war das deutsche Trio, das ohne den angeschlagenen Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) auskommen musste, erneut chancenlos. Am nächsten kam noch Franziska beim 1:3 gegen Xu Xin einem Sieg. Boll gegen Weltmeister und Olympiasieger Ma Long und Filus gegen den Weltranglistenersten Fan Zhendong war kein Satzgewinn vergönnt.
"Wir können sehr zufrieden mit der Silbermedaille sein", sagte Boll: "Um China zu gefährden, muss man auch physisch in bester Verfassung sein. Das waren wir hier leider nicht. China hat das Finale heute verdient gewonnen."
Die Chinesen blieben in acht WM-Partien in Halmstad ohne einen einzigen Matchverlust und feierten gemeinsam mit dem Damenteam, das am Samstag den Titel gegen Japan gewonnen hatte, den 17. Doppeltriumph.
Die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) hatte sich am Samstag in einem dramatischen Halbfinale gegen Südkorea mit 3:2 durchgesetzt. Der angeschlagene Weltranglistenzweite Boll (37) gewann trotz Rückenschmerzen beide Matches, Franziska (25) sicherte den Finaleinzug in der entscheidenden Partie.