Corona-Probleme: Tischtennis-WM in China ohne Österreich

Wegen der lokalen Corona-Vorschriften findet die Tischtennis-WM ab Monatsende im chinesischen Chengdu ohne die österreichischen Mannschaften statt.
Köln (SID) - Wegen der lokalen Corona-Vorschriften findet die Tischtennis-WM ab Monatsende im chinesischen Chengdu ohne die österreichischen Mannschaften statt. Österreichs Verband bestätigte den kurzfristigen Verzicht auf seiner Internetseite mit Hinweis auf die Impfbedingungen für die Erteilung von Einreise-Visa sowie Unklarheiten bei der Rückreise im Infektionsfall.
"Das Risiko ist zu hoch, denn wir wissen nicht, wie ein möglicherweise mit Corona infizierter Spieler aus China zurückkommen soll. Dafür bietet der Veranstalter keine Lösungen an", erklärte Verbandspräsident Wolfgang Gotschke.
Darüber hinaus erfüllen mehrere Aktive aus der Alpenrepublik nicht die Impfvorgaben der Chinesen: "Um ein Visum zu bekommen, müssen Österreicher eine aktuelle dritte oder vierte Impfung nachweisen", sagte ÖTTV-Sportdirektor Stefan Fegerl: "Ein Teil unserer Stammspieler kann diese Kriterien nicht erfüllen. Deshalb mussten wir auf den Start verzichten."
Im westchinesischen Chengdu planen die Organisatoren nach Aufhebung eines fast dreiwöchigen Lockdowns laut Informationen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) mit einer "Bubble" nach Vorbild der Olympia-Blase bei den Winterspielen im vergangenen Februar in Peking. DTTB-Sportdirektor Richard Prause sprach zuletzt von vergleichsweise großer Bewegungsfreiheit für WM-Teilnehmer innerhalb der isolierten Zone.
Die DTTB-Teams reisen am Sonntag (25. September) zur Umgehung von Quarantäne-Vorschriften gemeinsam mit WM-Delegationen aus anderen europäischen Ländern mit einem vom Weltverband ITTF organisierten Charterflug in die 21-Millionen-Stadt. Auf dem gleichen Weg verlässt der DTTB-Tross China nach WM-Ende am 9. Oktober auch wieder.
Österreichs Mannschaften hatten bei der bislang letzten Team-WM 2018 im schwedischen Halmstad jeweils das Viertelfinale erreicht. Bei der Einzel-EM im vergangenen August in München gewann "Felix Austria" mit zwei Titeln und zwei weiteren Medaillen die Nationenwertung.
Die Team-WM in Chengdu soll die erste große internationale Sport-Veranstaltung in China seit Olympia werden. Seit dem Olympia-Abschluss hatten die Behörden zahlreiche Großereignisse, darunter die Asienspiele, die Fußball-Asienmeisterschaft, die Welthochschulspiele oder zuletzt erneut die für 2023 geplante Leichtathletik-Hallen-WM, wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie abgesagt.