Das SID-Kalenderblatt am 28. Mai: Erste Tourist Trophy auf der Isle of Man

Das SID-Kalenderblatt am 28. Mai: Erste Tourist Trophy auf der Isle of Man
Wenn die waghalsigen Teilnehmer auf der Isle of Man mit ihren Motorrädern über (gesperrte) öffentliche Straßen fliegen, fährt der Tod immer mit.
Hamburg (SID) - Hauswände, Mauern, Böschungen, Abhänge, Senken, blinde Kurven. Der Kurs ist halsbrecherisch, Auslaufzonen gibt es nicht, nur ein paar Strohballen am Wegesrand, gerade deshalb zieht das Spektakel Jahr für Jahr Zehntausende Fans an.
Erstmals wurde die Isle of Man TT (Tourist Trophy) am 28. Mai 1907 veranstaltet, es ging über den "St John's Short Course" mit 15 Meilen und 1470 Yards Länge. Heute wird auf dem 37,73 Meilen (gut 60 km) langen "Snaefell Mountain Course" mit über 200 Kurven durch die Orte Douglas, St. Johns, Sulby und Ramsey gefahren. Die Bestzeit stellte der Engländer Peter Hickman 2016 in 16:42,778 Minuten auf - das entspricht einem Schnitt von 217,989 km/h. Wahnsinn.
Die alljährlichen Rennen (es gibt verschiedene Klassen) Ende Mai/Anfang Juni auf der Insel zwischen Großbritannien und Irland, bei denen zeitversetzt gestartet wird, gehören unbestritten zu den gefährlichsten der Welt. Bislang hat das zweiwöchige Event mehr als 150 Todesopfer gefordert, nimmt man den "Manx Grand Prix" und die "Classic TT" mit historischen Maschinen mit in die Rechnung auf, sind es sogar mehr als 250.
Erfolgreichster Starter bei den "38 Miles of Terror" (Sports Illustrated) ist Joey Dunlop. Der 26-malige Sieger starb 2000 im Alter von 48 Jahren bei einem Straßenrennen in Tallinn/Estland. Sein Bruder Robert verunglückte tödlich beim "North West 200", dessen Sohn William beim "Skerries 100". Roberts Bruder Michael hat 19 Mal bei der Isle of Man TT triumphiert - und er lebt.