Deutsche Dopingjäger für erneute Suspendierung der RUSADA

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Bonn (SID) - Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat sich nach dem verstrichenen Ultimatum für eine erneute Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA ausgesprochen. "Aus unserer Sicht hat der russische Sport die Forderungen der WADA nicht erfüllt. Wir gehen daher davon aus, dass die WADA nun konsequent handelt und die RUSADA – nach der Sitzung des Compliance Review Committees am 14. und 15. Januar 2019 - für nicht WADA-Code konform erklärt", teilte die NADA mit: "Zum Schutz der sauberen Athletinnen und Athleten weltweit und für einen dopingfreien Sport ist diese klare Positionierung der WADA unerlässlich.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte die Suspendierung der RUSADA im September nach einer umstrittenen Entscheidung beendet. Bedingung dafür war, dass Russland der WADA bis zum 31. Dezember 2018 Zugang zum sogenannten Laboratory Information Management System (LIMS) des Moskauer Kontrolllabors gewährt. Diese Daten sollen Aufschluss über das Ausmaß des institutionellen Dopings in Russland geben. Die Datensammlung enthält nach WADA-Angaben alle Doping-Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015.
Ein Expertenteam der WADA war kurz vor Weihnachten mit leeren Händen aus Moskau abgereist, weil das technische Gerät der Gruppe nicht nach russischem Recht zertifiziert war. Am 14. und 15. Januar trifft sich nun das zuständige WADA-Gremium, um über mögliche Konsequenzen zu beraten.
"Eine Rückkehr zum internationalen Sport sollte für russische Sportlerinnen und Sportler erst in Betracht gezogen werden, wenn das volle Vertrauen in eine saubere russische Sportkultur wiederhergestellt ist - mit anderen Worten, erst, wenn die WADA die elektronischen Labordaten sowie den Zugang zu den Proben im Moskauer Labor erhalten, überprüft und für vollständig befunden hat", erklärte die NADA weiter.