DOSB: Burmester sieht Herausforderungen abseits des Leistungssports

Der neue Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester sieht die unmittelbaren Herausforderungen für den DOSB abseits des Spitzensports.
Köln (SID) - Ein "integrer DOSB" mit einer stärkeren "politischen und gesellschaftlichen Stimme in Berlin": Der neue Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester sieht die unmittelbaren Herausforderungen für den Deutschen Olympischen Sportbund abseits des Spitzensports. "Wir haben in der Vergangenheit eine Fokussierung auf den Leistungssport gehabt und viele Dinge, die links und rechts auch wichtig sind, ein Stück weit liegengelassen", sagte Burmester im Deutschlandfunk.
Der 58-Jährige ist ab Dienstag Nachfolger der zurückgetretenen Veronika Rücker, zuvor war er Generalsekretär beim Deutschen Behindertensportverband (DBS). Bis 2005 arbeitete Burmester als persönlicher Referent des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, danach als Abteilungsleiter Wirtschaftsrecht im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.
Neben der Aufarbeitung der Führungskrise um den ehemaligen Präsidenten Alfons Hörmann durch eine externe Kommission will Burmester auch die Kernfrage klären: "Welches Sportvereinsverständnis haben wir und welchen Leistungssport wollen wir in Deutschland?" Den bloßen Blick auf den Medaillenspiegel bei Olympischen Spielen hält er selbst für den falschen Gradmesser. Aber das müsse man "im offenen gesellschaftlichen Diskurs besprechen", sagte Burmester.
Er sieht die Aufgabe der "pluralistischen Gesellschaft" in Deutschland darin, "den Menschen die Entwicklung ihrer eigenen Talente und Fähigkeiten zu ermöglichen und sie möglichst weit zu bringen, ob in der Musik oder im Sport oder in anderen Bereichen der Kultur". Dazu gelte es, "verlässliche Strukturen" zu schaffen und "qualifiziertes Personal" einzustellen.