Entscheidung in Russland-Frage für Paralympics

Über die Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Paralympics in Paris wird in dieser Woche in Bahrain entschieden.
Über die Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Paralympics in Paris (28. August bis 8. September 2024) wird in dieser Woche auf der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bahrain entschieden. In der Hauptstadt Manama treten am Donnerstag und Freitag die Nationalen Paralympischen Komitees zu ihrer alljährlichen Vollversammlung zusammen, eine Entscheidung in der Russland-Frage soll wohl am Freitag fallen. Die Haltung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) ist klar.
"Wenn Krieg herrscht und dieser mörderische Angriff jeden Tag nicht nur fortgesetzt, sondern in seinen Auswirkungen immer schlimmer wird, ist es einfach unvorstellbar, im friedlichen Wettkampf gegeneinander anzutreten", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher dem SID. Man müsse aber, so der 77-Jährige, "aufgrund der Weltlage damit rechnen, dass es dort auch Bestrebungen außerhalb von Europa geben wird, ein Startrecht von Russen und Belarussen zu ermöglichen".
Der DBS stehe aber "in einer Linie mit den europäischen Komitees und mit vielen Nationalen Paralympischen Komitees aus anderen Teilen der Welt. Wir werden für diese deutsche und europäische Friedensposition auf der Konferenz werben", betonte Beucher. Das IPC werde "gefordert sein", seinen Kurs fortzusetzen".
Von Seiten des IPC gibt es im Gegensatz zum IOC bislang keine Empfehlung, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus wieder unter Auflagen an Wettkämpfen teilnehmen zu lassen. Vielmehr sind beide Staaten bis auf Weiteres nicht mehr Mitglieder des Internationalen Paralympischen Komitees.
Beucher lehnt auch eine Teilnahme von sogenannten neutralen Athleten aus Russland und Belarus ab. "In kriegsführenden Ländern gibt es keine Neutralität", betonte der frühere SPD-Politiker. Bei den Paralympics in Tokio 2021 hatte Russland insgesamt 118 Medaillen (36/33/49) geholt und war im Medaillenspiegel hinter China, Großbritannien und den USA Vierter geworden. Belarus hatte sieben Medaillen gewonnen.