Erfolgreicher WM-Auftakt für Boll

Boll nimmt Niederlage mit Humor: "Keinen richtigen Einlauf bekommen"
Budapest (SID) - Der gelungene Einstieg von Europameister Timo Boll (Düsseldorf) in die Tischtennis-WM in Budapest hat für das deutsche Team in Ungarn einen weitgehend erfolgreichen Turnier-Auftakt abgerundet. Angeführt von Boll und seinem Partner Patrick Franziska (Saarbrücken) erreichten zwei Damen-Doppel ebenfalls die zweite Runde und das Mixed Franziska/Petrissa Solja (Langestadt) sogar schon das Achtelfinale. Ausgeschieden ist bislang nur WM-Debütant Dang Qiu (Grünwettersbach) im Doppel mit Bastian Steger (Bremen) und im Mixed mit der deutschen Meisterin Nina Mittelham (Berlin).
Boll ließ nach zwei missglückten WM-Auftritten an der Seite von Chinas Superstar Ma Long hintereinander mit Franziska nichts anbrennen. Die Qatar-Open-Finalisten und früheren German-Open-Sieger gewannen gegen die Nigerianer Quadri Aruna/Olajide Omotayo trotz zwischenzeitlicher Mühe letztlich sicher 4:2.
Ebenfalls in der Runde der besten 32 stehen bei den Damen die Europameisterinnen Mittelham/Kristin Lang (Kolbermoor) und das Duo Sabine Winter/Chantal Mantz (Kolbermoor/Bingen-Münster/Sarmsheim). Franziska/Solja weckten im Mixed trotz der Abwehsenheit der Europameister Ruwen Filus (Fulda/nicht qualifiziert) und Han Ying (Tarnobrzeg-Düsseldorf/nicht startberechtigt) durch zwei souveräne Erfolge Hoffnungen auf eine Überraschung im weiteren Turnierverlauf.
Die Einzel-Konkurrenzen beginnen am Dienstag. Dabei trifft der Weltranglistenfünfte Boll in seinem Erstrunden-Match auf den 80 Positionen tiefer geführten Ex-Doppeleuropameister Andrej Gacina (Kroatien).
Am Rande der Titelkämpfe vergab der Kongress des Weltverbandes ITTF die nächste Einzel-WM 2021 an die texanische Stadt Houston und die Mannschafts-Titelkämpfe 2022 an den chinesischen Kandidaten Chengdu. Durch die WM-Premiere in den USA findet in zwei Jahren auch zum ersten Mal seit 1939 wieder ein WM-Turnier außerhalb von Europa oder Asien statt. Vor 80 Jahren war Ägyptens Hauptstadt Kairo der bislang einzige WM-Gastgeber in der 93-jährigen Turnierhistorie, der nicht zum europäischen oder asiatischen Kontinent gehörte.