Im Judo-Mutterland Japan: Brussig-Zwillinge wollen krönende Medaille

Im Judo-Mutterland Japan: Brussig-Zwillinge wollen krönende Medaille
Die unzertrennlichen Judo-Zwillinge Carmen und Ramona Brussig streben bei ihrer womöglich letzten Paralympics-Teilnahme einen krönenden Abschluss an.
Tokio (SID) - Eine Medaille im legendären Judo-Tempel Budokan hätte für die hochdekorierten Leipzigerinnen eine spezielle Bedeutung. "Judo ist in Japan geboren worden. Das ist dann nochmal etwas Besonderes, wenn man eine Medaille holt", sagte Carmen Brussig vor ihrem Wettkampf am Samstag.
Die sehbehinderten Schwestern sind im Parasport längst eine Institution. Bei jeder ihrer zusammengerechnet neun Teilnahmen holten sie eine Medaille. In London 2012 gewannen die 44-Jährigen in ihren Gewichtsklassen jeweils die Goldmedaille. Bei den Sommerspielen in Tokio könnten sie allerdings zum letzten Mal auf der Matte stehen.
"Wir haben schon gesagt, dass es vielleicht die letzten sein werden", sagte Carmen Brussig, die bei ihren vierten Paralympischen Spielen im Superleichtgewicht (bis 48 kg) an den Start gehen wird: "Aber wir werden nicht von heute auf morgen aufhören, das schaffen wir nicht." Paris sei nur drei Jahre entfernt, das dürfe man nicht vergessen, betonte sie.
Obwohl Edelmetall für die Zwillinge zur Gewohnheit geworden ist, haben Carmen und Ramona Brussig ihre Ambitionen zurückgeschraubt. "Wir sind keine 20 mehr", merkte Ramona Brussig, die im Halbleichtgewicht (bis 52 kg) startet, an: "Wir haben sicher Chancen auf eine Medaille, aber wir haben uns auch damit auseinandergesetzt, dass es vielleicht nicht funktionieren könnte."