Nach Bernal-Unfall: Froome für Abschaffung von Zeitfahr-Maschinen

Nach dem schweren Unfall von Egan Bernal auf einer speziellen Zeitfahr-Maschine hat Christopher Froome die Abschaffung solcher gefordert.
Paris (SID) - Nach dem schweren Unfall von Egan Bernal auf einer speziellen Zeitfahr-Maschine hat der viermalige Tour-de-France-Sieger Christopher Froome (Großbritannien) die Abschaffung der hochtechnisierten Rennräder gefordert. Die für das Training auf diesen Rädern benötigten Straßen ohne Verkehr, Stoppschilder und Ampeln "gibt es in der realen Welt einfach nicht", sagte Froome in einem Video auf seinem YouTube-Kanal.
Bernal, auch ein Tour-Gewinner, war in seiner kolumbianischen Heimat während einer Trainingsfahrt auf einem speziell für das Zeitfahren gebauten Rad auf einen stehenden Bus geprallt und dabei schwer verletzt worden. Der 25-Jährige erlitt Brüche an einem Hals- und zwei Brustwirbeln, elf Rippen sowie einer Kniescheibe und verlor einen Zahn. Außerdem waren seine Lungen kollabiert. Zwischenzeitlich soll Bernal eine Querschnittslähmung gedroht haben. Bis zu seiner Entlassung aus der Klinik waren insgesamt fünf Operationen notwendig.
Auch Froome selbst ist beim Training zum Zeitfahren schon schwer verunglückt. Bei der Besichtigung der Strecke beim Criterium de Dauphine 2019 war der Brite gegen eine Hauswand geprallt und hatte dabei Frakturen am Oberschenkel, an der Hüfte, am Ellenbogen und an mehreren Rippen davongetragen.
Froome kritisierte nunmehr die immer weiter gewachsene Bedeutung der Zeitfahren für Erfolg bei den großen Rundfahrten wie Tour, Giro d'Italia und Vuelta und die damit vorangetriebene Entwicklung der Spezialräder: "Man muss für die Zeitfahren trainieren. Diese besonderen Räder müssen wir dafür benutzen, aber sie sind nicht für die offenen Straßen gemacht", sagte der Topfahrer des Teams Israel Start-Up Nation. Außerdem würde die Rückkehr zum klassischen Rennrad auch im Zeitfahren wieder "eine Aufwertung der sportlichen Qualitäten eines Fahrers im Vergleich zu Möglichkeiten zu Entwicklungen im Windkanal darstellen".