Nach Trump-Erlass: Isländischem Sportler Einreise in USA verweigert

Nach Trump-Erlass: Isländischem Sportler Einreise in USA verweigert
Las Vegas (SID) - Das von US-Präsident Donald Trump verhängte äußerst umstrittene Einreiseverbot hat nun auch direkt Auswirkungen auf den Sport. "Ich war auf dem Weg zu den US Open, um dort für Island zu starten. Trotz meines isländischen Passes wurde ich abgewiesen, weil ich in Iran geboren bin", schrieb der isländische Taekwondo-Kämpfer Meisam Rafiei bei Facebook.
Der US-Verband bestätigte die Darstellung des Weltranglisten-59. und ehemaligen Junioren-Weltmeisters. "Ja, es stimmt, dass der fragliche Athlet für den Wettbewerb gemeldet ist und ihm die Einreise verweigert wurde", sagte Steve McNally, Direktor für Marketing und Kommunikation des US-Verbands, ESPN. Der Verband arbeite zusammen mit dem olympischen Komitee der USA und den zuständigen staatlichen Stellen daran, die Situation zu lösen und einen Start zu ermöglichen. Das Turnier findet in Las Vegas statt.
Trump hatte in der vergangenen Woche verfügt, dass Bürger aus Iran, Sudan, Syrien, Libyen, Somalia, Jemen und Irak in den nächsten 90 Tagen nicht mehr in die USA einreisen dürfen. Flüchtlingen weltweit wurde die Einreise für 120 Tage untersagt, syrischen Flüchtlingen sogar auf unbestimmte Zeit.
Die Konfusion ist allerdings groß. Erst am Montag hatte das britische Außenministerium erklärt, der Erlass gelte nur für Personen, die direkt aus den betreffenden Ländern in die USA reisen wollen. Zuvor hatte das britische Lauf-Idol Mo Farah den Erlass harsch kritisiert und Sorgen geäußert, aus seinem Trainingslager in Äthiopien nicht mehr in seine Wahlheimat zurückkehren zu können. Farah, Olympiasieger über 5000 und 10.000 m von London und Rio de Janeiro, hat somalische Wurzeln - seit sechs Jahren lebt und trainiert er in Portland/Oregon.