"Natürlich schade": TV-Blackout bei Handball-WM wurmt DHB-Team

Bundestrainer Markus Gaugisch bedauert den TV-Blackout bei der bevorstehenden Handball-WM der Frauen, sieht darin aber auch einen Ansporn.
Bundestrainer Markus Gaugisch bedauert den TV-Blackout bei der bevorstehenden Handball-WM der Frauen, sieht darin aber auch einen Ansporn. "Klagen werde ich nie", sagte Gaugisch im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Er hofft, "dass wir als Zugpferd mit der deutschen Nationalmannschaft dabei unterstützen können, dass unser Sport in den Medien präsent ist und dass wir vielleicht auch über eine Qualifikation für die Olympischen Spiele ins öffentlich-rechtliche Fernsehen vordringen". Das Turnier in Norwegen, Dänemark und Schweden wird hierzulande ausschließlich von Sportdeutschland.tv im Internet übertragen.
Die Tatsache, dass die WM nicht im frei empfangbaren Fernsehen live zu sehen sein wird, sei "natürlich schade", so Gaugisch: "Besonders wenn ich an die letzten Länderspiele in Deutschland mit den vollen Hallen denke, da waren wahnsinnig viele Kinder dort."
Damit der Frauen-Handball mit Bezahlschranke nicht nur in der "Community" bleibt, sei es laut Gaugisch nun der "Job" des deutschen Team, "das Maximale rauszuholen und so erfolgreich wie möglich zu sein. Alles andere können wir leider nicht beeinflussen."
Auch die DHB-Kapitänin Emily Bölk und Alina Grijseels "wurmt" der Status quo. "Natürlich wären wir lieber im Free-TV, aber die Rechtelage ist nicht unsere Baustelle", sagte Grijseels bei einem Medientermin am Montag: "Wir versuchen auch durch Leistung und Erfolg, einen gewissen Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sender auszuüben." Wenn der Zugang für Zuschauer leichter ist, so Bölk im SID-Gespräch, "wird auch die Begeisterung größer. Ich glaube, dass nicht nur wir Handballerinnen mehr mediale Aufmerksamkeit verdient hätten."
Beschweren will sich Gaugisch nicht. Er würde es nur "gerne sehen. Viele fragen mich: 'Wo kann ich Euch bei der WM zuschauen?' Das zu erklären, ist natürlich immer ein längerer Weg, als einfach zu sagen: 'Schalt den Fernseher ein und zapp mal rum. Du wirst es finden.' Davon sind wir leider noch ein Stückchen weg." Wenn die Spiele im frei empfangbaren Fernsehen übertragen würden, dann, da ist sich Gaugisch sicher, "würden mehr Externe hängen bleiben und sehen, was Handball für eine geile Sportart ist".