"Nicht das, was ich will": Weidle sucht das Skigefühl

Kira Weidle fährt im Weltcup weiter ihren Ansprüchen hinterher. Bei der Abfahrt im französischen Val d'Isere reichte es nur zu Rang 13.
Kira Weidle schüttelte den Kopf, hob enttäuscht die Arme und stieß ein verärgertes "Maaann" hervor - und das gleich nach beiden Rennen an diesem Wochenende. Grund: Die beste deutsche Abfahrtsläuferin fährt im Weltcup weiter ihren Ansprüchen hinterher. Bei der Abfahrt im französischen Val d'Isere reichte es für die WM-Zweite von 2021 beim Sieg von Weltmeisterin Jasmine Flury (Schweiz) nur zu Rang 13. Im Super-G wurde sie immerhin gute Neunte, Kombi-Weltmeisterin Federica Brignone (Italien) gewann.
Trotz des Aufwärtstrends im Super-G war Weidle mit ihrer Platzierung, die sie nach einer ebenfalls schwachen Abfahrt schon in der Vorwoche in St. Moritz erreicht hatte, "nicht ganz zufrieden". Sie ist weiter auf Formsuche. Es fehle ihr das "Gefühl für den Ski", sie könne daher "nicht richtig pushen", vom Skifahrerischen her sei es "nicht das, was ich will", sagte sie im ZDF. Weidle mutmaßte, ihre Probleme seien "Kopfsache", sie verspüre "viel Druck von innen und von außen".
Emma Aicher, vor einer Woche in St. Moritz hervorragende Sechste in der Abfahrt, ließ in Val d'Isere dem 24. Platz in der alpinen Königsdisziplin einen guten zehnten Rang im Super-G folgen - trotz eines kapitalen Fehlers, nach dem sie beinahe ausgeschieden wäre. Während sich Aicher noch artistisch rettete, schieden mehrere Spitzenläuferinnen aus, allen voran Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami (Schweiz), Weltmeisterin Marta Bassino (Italien) und Mikaela Shiffrin (USA).
Weidle hofft unterdessen, bis zu den Rennen im Januar in Zauchensee, wo sie schon häufiger gut gefahren ist, eine Lösung für ihre Probleme zu finden. Vor dieser Saison hatte sie schließlich angekündigt, sie wolle in diesem Winter ihren ersten Sieg im Weltcup einfahren und in den Kampf um die Weltcup-Kugel eingreifen.