Ohne Boll und Ovtcharov: Qiu führt DTTB-Team bei Mannschafts-WM an

Ohne die langjährigen Erfolgsgaranten Boll und Ovtcharov geht der Deutsche Tischtennis-Bund bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften an den Start.
Köln (SID) - Ohne die langjährigen Erfolgsgaranten Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov geht der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften im chinesischen Chengdu (30. September bis 9. Oktober) an den Start. Dang Qiu (25), Einzel-Europameister von München, führt das Aufgebot bei den Männern an.
Man vollziehe "natürlich noch keinen Generationswechsel", nehme aber "die junge Generation schon einmal in die Pflicht", erklärte DTTB-Sportdirektor Richard Prause.
Rekordeuropameister Boll (41) und der Einzel-Olympiadritte Ovtcharov (34), die vor der EM in München lange verletzt waren, sowie Jungvater Patrick Franziska - das Silber-Trio von Tokio - könnten während ihrer WM-Pause "weiter ihre Form aufbauen", teilte der DTTB mit. Bei den Team-Weltmeisterschaften werden erstmals keine Punkte für die Einzel-Weltrangliste vergeben, die eine zentrale Rolle für die Qualifikation und Setzung für die Olympischen Spiele in Paris 2024 spielen.
Zum Aufgebot von Männer-Bundestrainer Jörg Roßkopf gehören neben Qiu der zweimalige Team-Europameister Benedikt Duda, Ex-Meister Ricardo Walther sowie die WM-Debütanten Kay Stumper (19) und Fanbo Meng (21).
Bei den Frauen nominierte Bundestrainerin Tamara Boros neben der Weltranglisten-Achten Han Ying und den EM-Einzelmedaillengewinnerinnen Nina Mittelham, Xiaona Shan und Sabine Winter die 16-jährige Annett Kaufmann. Ex-Europameisterin Petrissa Solja fehlt wegen einer Bandscheibenverletzung.
"Man muss der nachfolgenden Spielergeneration frühzeitig Verantwortung übertragen, denn sie muss rechtzeitig lernen, mit Drucksituationen umzugehen", sagte Roßkopf. Prause ergänzte: "Wir werden in Chengdu zwei schlagkräftige Mannschaften an den Tisch bringen, die im Optimalfall um vordere Platzierungen spielen können."
Die Team-Weltmeisterschaften in Chengdu sind die ersten seit Halmstad 2018, als die Männer Silber hinter Dauersieger China gewannen und die Frauen im Achtelfinale an Österreich scheiterten.
Die Mannschafts-WM im südkoreanischen Busan, die eigentlich 2020 hätte stattfinden sollen, war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.