Olympiasiegerin Ludwig: Urteil fordert "mehr Klarheit"

Olympiasiegerin Ludwig: Urteil fordert "mehr Klarheit"
Köln (SID) - Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig (Hamburg) hat zurückhaltend auf das Urteil im Rechtsstreit zwischen Kim Behrens/Cinja Tillmann und dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) reagiert. "Mehr als die Forderung nach mehr Klarheit kann man aus diesem Urteil nicht mitnehmen", sagte Ludwig im Gespräch mit Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten (Freitagsausgabe).
Am Mittwoch hatte das Frankfurter Landgericht entschieden, dass Behrens/Tillmann eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 17.000 US-Dollar (14.450 Euro) zustehe. Das Gericht stellte fest, dass der beklagte Verband den beiden Beachvolleyballerinnen Schadenersatz schulde, weil er sie ohne sachlich gerechtfertigten Grund anders behandelt habe als die übrigen Teams.
Der DVV sichert seinen vier Nationalteams ein Startrecht bei internationalen Turnieren zu, unabhängig von der Weltranglistenposition. Der DVV habe eine Monopolstellung, daher sei er verpflichtet, "jeden für Wettkämpfe zu normieren, der die Voraussetzungen für die Leistungsgewährung erfüllt", so das Gericht.
Ludwig hatte mit Partnerin Margareta Kozuch von der Startplatzgarantie des Verbandes profitiert. "Das hat uns sicher auch geholfen, am Ende das Finale der World-Tour zu gewinnen, aber ich habe auch die andere Seite erlebt und bin froh, dass es jetzt durch das Urteil eine Verpflichtung zu mehr Klarheit bei den Nominierungskriterien gibt", sagte Kozuch.
Nationalspielerin Karla Borger (Düsseldorf) begrüßte das Urteil. "Sportlich war es unglaublich unfair, zwei Athletinnen, vor deren Leistung, Mut und Risikobereitschaft ich großen Respekt habe, jede Grundlage zu entziehen, sich im Wettbewerb messen zu dürfen", sagte sie. "Die Entscheidung, die jetzt das Landgericht Frankfurt getroffen hat, ist enorm wichtig und positiv für alle Athleten. Es darf in Zukunft keine politisch motivierten Nominierungen mehr geben", so Borger.