Para-Sportler des Jahres: Semechin, Baus und Rollstuhlbasketballerinnen gewählt

Para-Sportler des Jahres: Semechin, Baus und Rollstuhlbasketballerinnen gewählt
Paralympics-Siegerin Elena Semechin (geb. Krawzow) ist zur Para-Sportlerin des Jahres gewählt worden.
Köln (SID) - Bei der Online-Abstimmung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) setzte sich die Berlinerin mit 19,93 Prozent der Stimmen knapp vor Leichtathletin Lindy Ave und Radsportlerin Annika Zeyen durch. Damit krönte die sehbehinderte Schwimmerin , die in Tokio Gold über 100 m Brust gewonnen hatte, ihr turbulentes Jahr.
Im Oktober war bei der 28-Jährigen ein Gehirntumor festgestellt worden, Anfang November überstand sie die schwere Operation gut. Doch bei der Nachuntersuchung erhielt sie die erneute Schockbotschaft. "Ich muss tatsächlich noch zur Bestrahlung und Chemotherapie, weil sie ganz sicher sein wollen, dass der ganze Tumor entfernt ist", sagte Semechin im Aktuellen Sportstudio des ZDF.
Der Tumor sei "diffus" und deshalb nicht abzugrenzen vom gesunden Gewebe. Das mache die Sache "nicht ganz so einfach", führte die Brustschwimmerin weiter aus. Nach den "vielen Aufs und Abs" sei sie "sehr froh und dankbar" über die Auszeichnung. "Für mich ist es auch eine Anerkennung für unsere harte, jahrelange Arbeit", sagte Semechin.
Bei den Männern gewann mit 27,41 Prozent der Stimmen Rollstuhltischtennisspieler Valentin Baus (25) vor Schwimmer Taliso Engel und Triathlet Martin Schulz. Baus hatte in Tokio dank einer Aufholjagd im Finale Gold gewonnen.
"Ich habe viel gearbeitet, hart trainiert und auf vieles verzichtet, Gold bei den Paralympics war die Belohnung dafür", sagte Baus: "2021 lief für mich sportlich perfekt und der Preis rundet dieses erfolgreiche Jahr ab."
Zur Mannschaft des Jahres wurden die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen gewählt. Die Mannschaft um Kapitänin Mareike Miller hatte mit Rang vier bei den Paralympics die Medaillenränge nur knapp verpasst.
Neben der Online-Abstimmung mit fast 9000 Teilnehmern flossen auch die Wertungen eines zehnköpfigen Expertengremiums mit in das Ergebnis ein. Die für diesen Samstag geplante Gala zur Ehrung der Preisträger war wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage abgesagt worden.